Zeitstücke
und so sitze ich hier, bei mir ist es inzwischen schon richtig tiefer Abend, habe mir noch ein Bier geholt (am Alkoholladen kam ich vorher zufällig vorbei ;-) und schaue mir einen Film an.
Irgendwie muss ich dabei an K. denken, den Mann meiner Schwester E. - wir haben zwar so oft noch nicht gemeinsam Bier getrunken, doch so ein gemütlicher Abend mit ihm zusammen hat auch was, doch, ihn mag ich sehr.
Habe ich hier eigentich schon mal erwähnt, dass ich höllische Angst vor Spinnen habe?
Eben gerade stand ich unter dem Sonnendach über dem Weg zwischen den verschiedenen Gebäuden und etwas fiel auf meinen Kopf.
Automatisch schüttelte ich es mit der Hand aus den Haaren und siehe da, es war eine gemeine indische Hüpfspinne, die da auf dem Weg vor mir hüpfte und die ein Schüler sogleich plattzutreten versuchte.
Als wir weiter gingen, meinte ein anderer Schüler plötzlich "Sir, Sir, may I ..." "Yes, what do you want to say?" "You've got more spiders!" - und dankenswerter Weise wedelte er noch mehr dieser mörderischen, hässlichen, schrecklichen, gemeinen, dreckigen, gefährllichen ... Killer von meinem Rücken.
Mein Herzschlag ging locker plötzlich doppelt so schnell ...
Vergessen habe ich den eigentlichen Eintrag, den ich machen wollte:
Ich habe meine Englischprüfung bestanden, mit 72 von 100 Punkten ;-)
(speaking: borderline, oh ha!)
Lange habe ich nichts geschrieben, denn ich war im Urlaub fast ganz ohne Internet.
Jetzt trage ich einen Ring am Ringfinger (ja, vielleicht mache ich mal ein Photo ;-), bin offiziell nicht mehr allein für mich selbst verantwortlich sondern bin Familie und habe auch schon eine neue Wohnung gefunden. Die lange Geschichte der alten erzähle ich vielleicht ein andermal, in aller Kürze: der Vermieter hat die Raten für den Kredit nicht gezahlt, die Bank drohte mit Pfändung, ein Freund räumte meinen Kram aus, weil den sonst die Bank kassiert hätte, ich durfte nicht mehr in die Wohung, da ansonsten die Bank, wäre ihr Gerichtsvollzieher gekommen, das Geld von mir gefordert hätte oder zumindest heftigen Stress gemacht hätte ...
Dafür habe ich jetzt die absolute Luxuswohnung gefunden, die eigentlich zu teuer ist, zu groß, aber da ich ja Familie bin, prima passt, wenn S. erstmal in Indien ist, wir zusammen wohnen und sie ein Arbeitszimmer braucht (und hoffentlich so gut verdient, dass die Miete nur noch ein Klax ist ;-)
Heute Abend ziehe ich um.
Das besondere Highlight: ich werde einen Pool benutzen können, der zur Anlage gehört und einen Fitnessraum, klimatisiert und mit Laufband und hoffentlich auch zumindest einem Stepper ausgestattet, wenn ich mich dann ein wenig aufraffen kann, werde ich wohl täglich ein wenig mehr Bewegung bekommen als in der Mini-Backofen-Wohnung, die ich vorher hatte ;-)
Und sonst: Die Arbeit hat angefangen, was schade ist, aber ok, dafür werde ich ja auch bezahlt, fertig.
Ein oder zwei Photos von mir werden veröffentlicht werden, allerdings verdiene ich dabei nix, nur ein Belegexemplar. Aber immerhin.
Es geht um Graffiti und Stenzils und ihre Bedeutung in der Meinungsäußerung und -Bildung und dabei auch um Ägypten - da gebe ich doch gerne mal die einmaligen Nutzungsrechte her ...

Seit gestern ist meine Chefin zu Besuch in meiner Schule. Deswegen steht jetzt mein Fahrrad in der Schule, ich war gestern nach der Schule im Taxi unterwegs.
Nu muss ich mit dem Motorrad in die Schule fahren und heute Nachmittag das Fahrrad irgendwie noch holen, wohl mit dem Bus oder Tuk Tuk oder so hinfahren und zurück radeln ...
negativ beim Besuch: ich habe ein paar Tippfehler im Papier gehabt, dass ich tiefnachts gebastelt hatte. Positiv: "Die Gruppe lernt Deutsch wirklich erst seit du hier bist?"
Doch, offensichtlich habe ich ein akzeptables Niveau erreicht ;-)
Aber Spaß gemacht hat es, das Motorrad ist gewartet, die Strecke war relativ frei, ichbin einfach so losgefahren mit einer ungefähren wegbeschreibung und musste nur zwei mal fragen - allerdings habe ich den einen, den größeren, bedeutendern Tempel denn doch nicht gefunden, was schade ist, aber gleichzeitig mir den Anlass gibt, demnächst noch mal zu fahren, ist eine schne Strecke ...

Gestern war ich ein wenig wuschig. Eine Datei wollte ich mit einem Anzeigeprogramm für Bilder öffnen, das funktionierte nicht automatisch per Mausklick, also habe ich das Programm manuell ausgesucht aber aus Versehen angeklickt, dass der Computer diese Aktion standardmäßig für alle gleichen Dateien ausführen soll.
Leider waren es nicht Bilddateien irgend eines seltenen Formats wie gedacht, sondern ich war auf einen Verweis, sowas wie einen Link gestoßen, und nu versucht der Computer, jedes Programm mit Irfan view zu öffnen ...
Ich hab keine Ahnung, wie ich das wieder rückgängig machen kann, also gibt es jetzt auf meinem computer einen neuen User-Account, den altern werde ich löschen, wenn ich sicher bin, alle wichtigen Daten von dort gerettet zu haben ...
Und das alles nur, weil ich einmal nicht hingeguckt habe, was ich mache, ist ja eigentlich auch standard, dateien mit entsprechenden Programmen zu öffnen ...
Spät abends gestern hörte ich Geräusche vor der Tür. Nachdem schon mittags im Treppenhaus viel Dreck gewesen war, Mülltüten herumstanden usw., wusste ich, dass mein Nachbar da war, der nur drei, vier Tage im Monat in Chennai ist.
Er war lange im Treppenhaus zu Gange, ich hörte öfter mal das leise Klirren von kleinen Metallteilen auf größeren, was normal ist, wenn man mit Schlüsseln und Metallgittern hantiert.
Nach einem Weilchen glaubte ich auch ein leises Klopfen an meiner Tür gehört zu haben, also zog ich mich flugs an (zu Hause sitze ich doch weniger stark bekleidet herum, was B. sehr entgegen käme ;-) und schaute nach:
Mein Nachbar war`s, halb bei seiner Tür, halb meiner Tür zugedreht, wohl in der Hoffnung, ich hätte etwas gehört aber nicht sicher, ob er um 23-00 Uhr noch klopfen dürfe. Und er hatte das große Problem, dass die Metallgittertür vor seiner Haustür abgeschlossen war (wir haben allesamt Metallgitter vor Türen und Fenstern, vor den Fenstern fest eingebaut, vor den Türen mit Vorhängeschlössern gesichert). Das Vorhängeschloss, mit dem die Tür versperrat war, war kaputt, ließ sich nicht öffnen, irgendetwas versperrte dem Bügel den Weg nach draußen.
Mein Nachbar bat um Öl, hatte ich, um einen Hammer, hatte ich, wir ölten, hämmerten, versuchten immer wieder aufzuschließen, das Schloss war unnachgiebig kaputt.
Er überlegte, die Wand aufzuschlagen, um die Tür trotzdem öffnen zu können, ich meinte, es sei ratsamer, jemanden mit den entsprechenden Werkzeug zu finden, der das Schloss öffnen könne.
Irgendwann war er soweit, doch noch einen Bekannten anzurufen, der mit Werkzeug helfen könnte, der war auch da, holte einen riesigen Bolzenscheider aus dem Keller, den mein Nachbar dann auch auf meinen Fahrrad abholen fuhr (sein Autoschlüssel war in der Wohnung ;-).
Mit dem riesigen Bozenschneider gelang es uns dann gemeinsam innerhalb von weniger als fünf Minuten, das Vorhängeschloss zu zerstören - aber es leistete erbitterten Widerstand und der Bolzenschneider war wirklch groß, so ein großes Werkzeug hatte ich noch nie gesehen, mit Hebelarmen von mindestens 120 cm, von denen wir einen an der Wand abstützten und uns wechselseitig gegen den anderen stemmten ...
Doch, es dauert einen Moment, aber auch so ein Vorhängeschloss lässt sich öffnen, auch wenn der Schließmechanismus kaputt ist und man keine Ahnung hat, wie so was funktioniert, man braucht halt nur brachiale Gewalt und das richtige Werkzeug ;-)
Drei Stunden hat es mich gekostet, aber inzwischen habe ich meine Flüge gebucht, Chennai - Istanbul, Frankfurt - Chennai.
Nach drei Stunden habe ich Flüge bekommen, die mich dann doch fünf, 12 Stunden kosten - ich muss ein paar Stunden früher daheim in deutschen Ländern los und komme ein paar Stunden später an, als mit der zeitlich günstigsten Version - aber im Vergleich zur günstigsten Version, die ich bei Expedia, Airlinedirect usw. finden konnte, spare ich immer noch 130,- €, im Vergleich zu er schon erwähnten Möglichkeit mit Direktflügen mit Lufthansa, spare ich locker 400,- für drei Stunden Recherche und ein paar Stunden mehr unterwegs, nicht schlecht, vor allem weil ich bei der Lufthansa-Variante auch noch eine Nacht in Frankfurt verbringen müsste, wozu ich mir dann wohl ein HOtel gönnen würde, Kosten, die ich noch gar nicht berechnet habe.
Doch, gut gemacht.