Immer wieder stand ich in unserem kleinen Obst- und Gemüseladen unschlüssig vor so manchem komischen Ding und wusste nicht, was es sein soll.
Da gibt es zum Beispiel 'Bitter' - in etwa birnengroß und grün, stachelig und es soll sehr bitter sein, also habe ich es nicht gekauft.
Einmal haben wir Bananenblüten probiert. Auch nicht wirklich das beste Essen.
Heute gab es diese Frucht. Wir erfuhren nur, dass es eine Frucht ist, für hiesige Verhältnisse ziemlich teuer - 200 Rupies oder fast drei Euro pro Kilo, aber spannend sah es schon aus.
wenn man das ganze vorsichtig an den oberen Blättern aufreißt, kann man es recht leicht aufteilen und dann gemütlich mit dem Löffel auslöffeln - es schmeckt so ähnlich wie eine Kiwi - aber wie es heißt, weiß ich immer noch nicht ...

Nachdem er die richtige Straße (eine größere und bekannte) auf dem Hinweg nicht gefunden und ich den Fahrer das letzte Stück lotsen musste, sagte ich gestern im Taxi: "Hier müssen wir links fahren."
Die Antwort des Taxifahrers: "Kennen Sie sich etwa hier aus? Kennen Sie hier etwa die kleinen Straßen?" (im ironischen Tonfall, den man Idioten gegenüber eben anschlägt)
"Na, zumindest kenne ich die großen und links geht es sofort auf die Brücke und von da aus zur Serdar Patel Road"
Auf jeden Fall wusste er es besser und karrte uns neun Minuten lang und fast 7 Kilometer durch einen großen Kreis für eine Strecke von vielleicht 500 Metern, die meine Route betragen hätte. Aber ich bin ja Fremdländer und habe keine Ahnung.
Und der Witz dabei: Da wir ein Paket gebucht hatten, in dem die Zeit und alle Kilometer inclusive waren, hätte er weniger Kilometer fahren müssen, wäre frühe fertig gewesen und wir hätten das selbe gezahlt.
Manche Leute wissen es einfach besser.

Bei meinem Arbeitgeber herrscht eine alttestamentarische Idee von Arbeit:
Wenn es mal einen Feiertag gibt und deswegen ein Schultag ausfällt, muss der eben am darauf folgenden Samstag nachgeholt werden.
Das haben wir gerade einige male gehabt, so dass ich im Dezember keinen freien Samstag hatte und eben jetzt im Januar auch nicht (ok, zwei Wochen Ferien und dann nochmal drei Tage frei für Pongal - aber normale Arbeitnehmer in Deutschland haben mindestens genauso viel Urlaub, die meisten mehr ...).
Das wirklich dreckig gemeine (ja, ich finde tatsächlich keine passenden Worte um die gemeine Niedertracht tatsächich zu benennen, die da läuft): Es wurde ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt dieses Jahr, "wir arbeiten jeden Tag ungefähr eine Schulstunde länger, so dass Samstag gar nicht mehr gearbeitet werden muss" - so wurde uns das schmackhaft gemacht. Das Ergebnis sieht man im Schulkalender: Seit
Soll ich die Schulleitung einfach mal fragen, ob nicht auch die ganzen Sonntage, die ausfallen, ausgeglichen werden müssen? Wir könnten ja zwei mal in der Woche zwei Schichten machen.
Aber wer weiß, vielleicht verstehen die die Ironie nicht und nehmen die Idee ernst, dass man ja in der Woche noch länger arbeiten kann?
Leider stechen mich die Moskitos immer als ersten, egal, wie viele leute da sind, alle Moskitos kommen automatisch zu mir.
Und leider gibt es auch viele davon bei uns in der Schule.
Und immer wenn sie mich stechen und eine bestimmte Schülergruppe da ist, gibt es ganz automatisch einen Chor: "Mosquitos, die zwischen 9 und 11 Uhr stechen, bringen Dengue ..." - das haben sie offenbar ganz prima auswendig gelernt.
Aber was nützt es mir, dass sie solche Weisheiten herunterbeten können?
Nachdem sie ein halbes Jahr stillstand, habe ich gestern meine alte Bullet geputzt (sie sah tatsächlich richtig verdreckt aus, war aber letztendlich nur Staub), und habe leicht versucht, ob sie denn noch zum Laufen zu bringen wäre. Und ganz wider erwarten sprang sie nach ein paar Antretversuchen gleich an - ok, der elektrische Anlasse wäre ohne Strom nicht gelaufen, die Batterie war fast ganz am Ende, aber auch nur fast.
Gestern war es zu spät für eine Probefahrt - vor allem, weil tatsächlich nur noch Tropfen Benzin im Tank waren.
Aber heute fuhr ich dann einfach mal los, hat sich richtig gut angefühlt. Fast möchte ich sie nicht verkaufen - aber andererseits gibt es einen Interessenten, der sehr nett ist. Wirklich viel will er nicht bezalhlen, aber andererseits müsste ich einiges an Service und Teilen reinstecken - und vom Herumstehen wird sie nicht neuer und besser ...
Mal schauen, ich glaube, er kriegt sie doch ...
gestern war ich zum ersten mal seit Monaten in einem Tuk Tuk unterwegs.
Und als es durch recht holprige Gegenden ging, legte ich den Helm an die Seite, um mich abstützen zu können, mein Rücken braucht sowas denn doch noch. Völlig konzentrierte ich mich darauf, den Luxushelm nicht liegen zu lassen (er kostet mehr als ich hier monatlich verdiene).
Und natürlich habe ich ihn liegen gelassen, bemerkte das auch ca. 20 Sekunden, nachdem das Tuktuk weg weg.
Ich kehrte um, stoppte das nächste Motorrad - der gute Mann brachte mich dann auch tatsächlich zur nächsten Ampelkreuzung, aber da war mein Tuk tuk nicht mehr zu sehen (obwohl eine Rotphase ja in der Regel 5 Minuten dauert).
Also sauste ich über die Kreuzung - trotz Polizei und Chaos brauchte ich nur Sekunden dafür, um auf der anderen Seite eins der TukTuks zu mieten und zum Standplatz dessen zu fahren, in dem mein Helm lag.
Und diese Herren wollten dann tatsächlich 500 Rupies für eine Fahrt hin und zurück haben, bei der eine Strecke mit laufendem Taximeter 60 kostet, 120 also hin und her. Mit den Herren stritt ich mich kräftigst, so sehr, dass ich bereit war, in die Rassismustrickkiste zu greifen und ihnen weiß zu machen, dass ich nun annehmen müsste, alle Inder seien verdorbene, Ausländer schamlos ausnehmende, schlechte Menschen - aber auch das nützte nix (nun gut, vermutlich haben sie mein Englisch gar nicht verstanden, ihres reichte, um ja und nein und unverschämte Preise zu nennen ...).
Eine Passantin kam mir zu Hilfe, aber auch sie konnte die Fahrer nicht überzeugen (sie war aber sehr nett, hilfsbereit und hätte gerne noch weitere Zeit damit verbracht, mir ein TukTuk zu finden, dass einen normalen Preis veerlangt hätte, einfach sehr nett - und ist es chauvinistisch, dazu zu sagen, dass sie nicht nur sehr nett war, sondern auch gut aussah? Aber egal, das wäre eine andere Geschichte - und zwischendurch kam dann noch ein TukTuk dazu, blieb stehen, ich erkannte meinen Fahrer, sah meinen Helm hinten drinnen liegen und er grinste mich an und sagte mir, dass er bei meiner Wohnung gewesen sei aber nur die Telefonnummer hinterlassen hätte, weil ich ja schon verschwunden gewesen sei - er bekam noch ein Trinkgeld - aber vor allem ein Lächeln, das vermutlich viel mehr aussagte, von der netten Dame konnte ich mich auch verabschieden und fröhlich nach Hause gehen - nicht alle Inder wollen einen also nur ausnehmen - und so einen schicken Helm hätte er gut verkaufen können ...
... könnte man immer dann machen, wenn man die Kamera zu Hause gelassen hat.
Ich dachte ja nicht, dass ich irgendwelche Photos machen wollen würde auf dem Weg zum Service, wo ich das Motorrad abgeholt habe.
Aber natürlich gerade dann, wenn ich ohne Kamera unterwegs bin, sitzt da ein kleiner Junge, 12, 13 Jahre alt, am Straßenrand und macht Hausaufgaben - er hat einfach so auf der Straße sitzend, eine recht komplizierte Zeichnung abgemalt - und das, was ich so im vorübergehen und kurz stehen bleiben sehen konnte, sag recht gelungen aus ...
weil es schwierig wird, hier einen internationalen Führerschein zu bekommen, überlege ich, den Motorradführerschein in Deutschland zu machen.
Bei der Suche nach Informationen bin ich auch über
http://test.fahrschule-123.de gestolpert, den ersten Test versaute ich mit 9 von 30 flasch beantworteten Fragen, den zweiten habe ich mit einem leichten Fehler bestanden ;-)
und jetzt auch wieder ein Schüler, der angeblich Malaria hat.
Das sind die Krankheiten, die in der Gegend von Chennai von Mücken übertragen werden - und jetzt nach einigen Tagen mit sehr viel Regen gibt es genau die wieder in großer Zahl - heute Morgen habe ich schon zwei ermordet, die trotz Moskitonetzen in der Wohnung auf mich lauerten.
ALso wieder regelmäßig eincremen und bestimmte Zeiten und Orte meiden udn ständig aufpassen
Ich kaufe nichts bei Amazon, wenn nicht unbedingt nötig.
Jetzt habe ich einen E-Reader bestellt, eben nicht von Amazon und der wird gerade geliefert, soeben bekam ich die Nachricht, dass er zwischen 11 und 14.30 Uhr geliefert wird - tausend Mal einfacher als bei Amazon, hoffentlich tausend Mal besser als die Amazon-eigene Marke Kindle (nein, so ein Monopolscheiß, der sich weigert, freie Formate anzunehmen, kommt mir nichts unters Kopfkissen, auch wenn er ein paar Euros billiger wäre).
Eben nicht bei Amazon zu bestellen bringt mir hier also besseren Kundenservice, einen besseren Preis, es wird sofort geliefert (auch wenn bei Amazon - zurecht - gestreikt wird) und ich fühle mich besser.
Das einzige Problem dabei nur: Hier in Indien kriege ich den, den ich haben will, nicht. Hier ist man sklavisch auf Amazon fixiert (das Bestreben, ein Monopol aufzubauen, funktioniert hierzulande sehr gut). Also muss ich in Deutschland bestellen, lasse in Deutschland liefern und mir von zwei künftigen Gästen mitbringen - am 11.11 ist es dann soweit und ich kann das Ding in Empfang nehmen .... Insgesamt muss ich also etwas länger im Netz verbringen um zu finden, was ich haben will und muss auf Besucher warten ...
Nach wie vor bin ich in meinen Bewegungen arg eingeschränkt, ich darf meinen Rücken nicht beugen, weder nach vorne, noch zu den Seiten. Schwimmen darf ich auch nicht und ich soll alle heftigen Bewegungen vermeiden. Selbst langes Sitzen soll ich sein lassen.
Aber etwas Bewegung brauche ich dann doch - also habe ich heute genau das gemacht, was auch viele andere hier in unserer Wohnanlage machen: Ich bin die große Parkhausrunde gegangen, die durch den äußersten möglichen Weg rund um die Parkplätze führt, die sich unter unseren Gebäuden statt eines Erdgeschosses befinden, ohne die Anlage zu verlassen - jeweils ungefähr 350 Schritte, für die ich ca. 3 Minuten und 20 Sekunden brauche. Früher habe ich die Leute, die genau diese Runde tagtäglich ein paar Mal gehend hinter sich bringen, heimlich belächelt - das ist ja kein richtiger Sport, ich jogge dann lieber 20 Minuten mit größtmöglicher Geschwindigkeit über das Laufband, Wald gibt es hier ja nicht, durch den man laufen könnte.
Aber Sport habe ich gar keinen mehr gemacht, die letzten Monate, auch vor dem Bandscheibenvorfall nicht mehr wirklich, habe nur meine 30 Minuten auf dem Fahrrad zur Arbeit und zurück hinter mich gebracht, damals.
Und wie gesagt, jetzt darf ich gar nichts mehr machen, nicht laufen, nicht schwimmen, ... nur eben gehen. Also einfach die große Parkhausrunde mit Hörspiel in den Ohren. Fertig.
Jetzt, nach zehn Runden, also etwa 3500 Schritten, was um die 2,5 km sein dürften, und ungefähr 33 Minuten, muss ich zugeben, dass mir ganz schön warm geworden ist und dass ich in dem Tempo auch viel weiter gar nicht hätte gehen können - aber vielleicht schaffe ich es ja, diese Übung regelmäßig zu absolvieren, ein wenig Bewegung brauche ich zumindest.