ägyptische Zeiten

Mittwoch, 26. Januar 2011

Revolution

Nun ja,
es wird viel gemunkelt, nichts genaues weiß man nicht.
Das schönste Gerücht: Mubaraks Sohn sei schon nach London "geflüchtet".
Ansonsten aber Alltag wie immer, auch wenn eine gewisse Spannung zu spüren ist und bei jeder Kleinigkeit alle Welt nach draußen läuft um zu schauen, was passiert, ...

Nervig ist es, dass es tatsächlich keine verlässlichen Informationen gibt. Es wurde viel von Straßensperren gemunkelt, davon, dass es unmöglich sei, von dort nach hier zu kommen, dass Mohandessin ja nur noch hintenrum zu erreichen sei und und und - in Wirklichkeit ist es wie immer, chaotisch, voll, laut, aber keineswegs abgesperrt oder schwer zu erreichen - ich kam sogar schneller nach Hause als sonst oft ..

Die besten Informationen gibt es wohl nach wie vor im Ausland, z.B. hier http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten198.html

ach so, ja, Facebook war zwischenzeitlich wirklich gesperrt, jetzt ist es wieder offen ...
Sieht so aus, als hätten Mubarak und Konsorten tatsächlich Muffensausen

Die Revolution

an deren Vorabend wir ja vorgestern noch standen, zumindest nach Informationen übervorsichtiger Bekannter, die weder selbst vor die Tür gehen wollten noch wirklich glücklich bei der Vorstellung waren, in Kairo bleiben zu müssen, diese nach tunesischen Vorbild erwartete, herbeigesehnte und in Facebook prophezeite Revolution fiel dann doch etwas schmaler aus, als gedacht:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-01/aegypten-protest-traenengas

(zugegeben, es war insgesamt sehr ruhig auf den Straßen, das ja, die ganze vorhergegangene Nacht war angefüllt vom Lärm der Polizeikolonnen, die in Stellung gebracht worden waren, auf der Straße bei uns um die Ecke, wo einer der Hauptversammlungspunkte war, war tatsächlich außer Polizei in Uniform und noch mehr offensichtlicher ziviler und geheimer Polizei kaum jemand zu sehen, aber von der wirlichen Revolution sahen wir nichts)

Die Proteste fanden in sehr geringem Maß und weit entfernt statt:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-01/aegypten-protest-traenengas

Bei uns war aber immerhin statt der üblichen Verkehrsrandale mit Hupen verstärkt das Geräusch der Bügeleisen in der Wäscherei gegenüber zu hören, die wie an jedem anderen Feiertag auch gestern besonders viel arbeitete.

Sonntag, 21. November 2010

zurück

bin aus den kurzen Ferien zurück, ein paar Tage absolut kein Computer, kein Internet, keine Schule, kein Stress aber dafür das erste mal im Leben eine richtige Wüste - können wir gerne noch mal machen, Anfang Januar, Lust dazu, B.?


Opfer

Dienstag, 16. November 2010

"Opferfest"

Das Opferfest hat gerade angefangen.
In der Bibel heißt es, dass Abraham auf geheiß seines Gottes in der Wüste opfern wollte, einfach so seinen Sohn ermorden, weil sein Gott ihm das eingeflüstert hatte. Dann aber überlegte es sich dieser kleine mickrige Gott, der solches Arschkriechertum brauchte, doch anders, immerhin, und ersetzte Ismail, den Sohn, durch einen Hammel, der dann auch wirklich getötet und geopfert wurde, auf dass Abraham seinem Mickergott zeigen konnte, dass er brav alles tut, was sein Gott will.
Im heutigen Ägypten werden Millionen Tiere im Laufe des heutigen Tages getötet, davon immerhin einige von Metzgern, die ihr Handwerk verstehen in geeigneten Räumlichkeiten, aber eben doch der größere Teil irgendwo in den Städten, Straßen, Dörfern, ...
So leider auch vorher bei uns im Garten - so etwas wie fließendes Wasser, gar einen Abfluss, abwaschbare Arbeitsflächen oder ähnliches gibt es dort natürlich nicht, genauso wenig wie in der Garage gegenüber, wo zwei Ochsen gestern noch lebten und heute zerstückelt werden ...

Opfer

Und das aller spannendeste dabei ist: Die Leute, die das machen, sind felsenfest davon überzeugt, dass das Schweinefleisch, das wir essen, doch sooo schmutzig ist

Montag, 15. November 2010

vor dem Fenster

schreit gerade ein Esel - nicht vergessen, ich wohne im Zentrum einer 20 Millionen Stadt

Samstag, 13. November 2010

Verliebt ...

Heute habe ich mit Freunden aus Istanbul einen Ausflug zu den Pyramiden gemacht, muss man ja als Gastgber, der Zeit und Lust auf Photos hat ...

when night is falling


when night is falling


am liebsten wäre ich noch stunden lang geblieben, um sie zu bewundern ...

Sonntag, 24. Oktober 2010

Temperaturen

Nachdem es einige Zeit einfach nur unerträglich heiß war, ist die Temperatur am Wochenende um 15 Grad gefallen, jetzt kann man einfach so nachmittags auf dem Balkon sitzen ...

lost and found 05

Donnerstag, 23. September 2010

Weichgewaschen

"Nein, ich schreibe dieses Wort nicht in mein Heft" sagte heute ein 10 jähriger Schüler im Brustton des moralischen Entsetzens, als es darum ging, dass in einem Schulbuchtext das Wort "nackt" vorkam und es im Rahmen der Textarbeit aufzuschreiben gewesen wäre.
Der Zusammenhang war völlig harmlos, da war absolut nichts von Verderbtheit oder Ähnlichem, da würde ich es ja verstehen, wenn jemand seltsam reagiert. Es ging einfach nur um Kinder, die vor langer langer Zeit irgendwo im fernen Amerika nackt in eiskaltem Wasser badeten, bzw. nicht einmal Kinder, es waren ja nur die Jungen, um die es da ging ...

Nun ja, in manchen hirngewaschenen Zusammenhängen ist sogar die Nennung eines solchen Wortes eine böse Sünde!

Montag, 13. September 2010

Noch mehr Zeitunterschiede

ach so, das habe ich ja ganz vergessen: Ägypten hat eine ganz eigene Sommerzeit, sie fing später an als in Europa (irgendwann im Mai) und irgendwann wird sie auch wieder aufhören.
Aber das absurdeste war: Während des Ramadan wurde sie ausgesetzt, damit die armen fastenden nicht so lange auf den Iftar, das Fastenrbechen nach Sonnenuntergang, warten mussten.
Und endlich wurde die Sommerzeit am vergangenen Wochenende wieder eingeführt, wobei ich ja nicht weiß, ob das alle Leute wissen - ich bin gespannt, ob der Bus kommt, ob ich dann der einzige sein werde ...

Zeitunterschiede

es ist schon komisch: Ich habe mich aus dem Bett geqäult, gehe gleich Richtung Bus und Arbeit, irgendwo in der Nachbarschaft sind gerade eben die Kinder verstummt, die wohl jetzt endlich schlafen gegangen sind ...

Na gut, Ramadan ist vorbei und in der Zeit haben sich viele Leute einen arg seltsamen Rhytmus angewöhnt: Essen im Sinne von "Frühstück" nach Sonnenuntergang, durchfeiern, Essen im Sinnne von "Abendbrot" vor Sonnenaufgang, dann haben manche noch einige Zeit durchgehalten um mehr schlecht als recht ihren Job zu machen ...
Vielleicht haben die staatlichen Schulen deswegen noch eine Woche länger frei, damit sich die armen Kinder wieder an einen normalen Rhytmus gewöhnen können, wir leider nicht ;-(

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