Schule in Indien
in der Regel schreibe ich ja nix über meinen Job, aber nu muss es sein:
erstens: unsere Abteilung (ein Teil mit 400 Schülern und Schülerinnen) ist in ein neues Gebäude umgezogen. Doch, schön hell und luftig, und wenn dann in meinem Raum auch irgendwann ein arbeitender Computer, ein Whiteboard und sogar noch ein Aktivboard installiert sein werden, werde ich glücklicher sein.
Aber: Im ganzen Neubau ist es verboten, irgendetgwas an die Wände zu heften oder zu kleben, die Wände sind mit billigster Farbe bemalt, die Schaden nehmen würde.
Und das ist also eine Schule, wo man eine "Lernatmosphäre" schaffen soll, oder sowas.
Am liebsten würde ich genau so etwas machen und an jede Wand spritzen:

(aber es ist job, da muss ich jetzt keine Revolution starten, vor allem, da ich hier doch eher Gast bin ...)
Und dann gab es am Samstag noch den Sporttag. Verpflichtend für alle, Lehrer und Schüler.
Und das sieht dann so aus: vier Stunden sind für die kleinen bis Klasse fünf am Vormittag vorgesehen, vier Stunden für den Rest. Die Schulleitung und ein Ehrengast sitzen unter einem Dach im Schaten, notfalls sogar mit Ventilator aufgestellt. Die müssen allerdings auch Medaillien verteilen - alle anderen sitzen an den anderen drei Seiten des Sportplatzes, wenigstens teilweise unter Stoffdächern, die aufgespannt sind, um wenigsten ein wenig Schatten zu spenden (bei 28° C und Sonnenschein unbedingt notwendig ...)
Und der Sport besteht aus einem Vorbeimarsch der Kinder vor dieser Tribüne.
Der Eigentliche Sport sind ein paar Wettkämpfe in 25, 40 und 100 Meter-Läufen und vor allem aus ein paar Drillübungen wo ganze Jahrgänge (also immer wieder um die 150 bis 200 Kinder) irgendwelche Übungen mit Fahnen, Stäben, Kreiseln oder was auch immer vorführen, nach dem Motto
"Stillgestanden" ("Attentiion!!!" - von einem Sportlehrer in echtem Militärton ins Mikrofon gebrüllt)
"Rührt euch" ("Stand at ease!!!" genauso nervig laut militaristisch)
"Fangt die Übung an, Eins ... Zwei ... Drei ..." ("Start exercies ... one .... two ...", wobei die Zahlen nach Möglichkeit noch mit einer Pauke begleitet werden ...

Letztes Jahr habe ich ja noch ein paar Photos gemacht, weil es neu und ungewohnt war, dieses Jahr habe ich mich von der Langeweile anstecken lassen - und langweilig ist es nicht nur für mich, das haben mir indische Kolleginnen bestätigt, für sie ist es genauso dröge und für die Kids ist es mehr als langweilig, sie müssen den Schwachsinn auch machen und werden bei den Proben angeschrien, wenn sie nicht brav in Reih und Glied agieren ...
erstens: unsere Abteilung (ein Teil mit 400 Schülern und Schülerinnen) ist in ein neues Gebäude umgezogen. Doch, schön hell und luftig, und wenn dann in meinem Raum auch irgendwann ein arbeitender Computer, ein Whiteboard und sogar noch ein Aktivboard installiert sein werden, werde ich glücklicher sein.
Aber: Im ganzen Neubau ist es verboten, irgendetgwas an die Wände zu heften oder zu kleben, die Wände sind mit billigster Farbe bemalt, die Schaden nehmen würde.
Und das ist also eine Schule, wo man eine "Lernatmosphäre" schaffen soll, oder sowas.
Am liebsten würde ich genau so etwas machen und an jede Wand spritzen:

(aber es ist job, da muss ich jetzt keine Revolution starten, vor allem, da ich hier doch eher Gast bin ...)
Und dann gab es am Samstag noch den Sporttag. Verpflichtend für alle, Lehrer und Schüler.
Und das sieht dann so aus: vier Stunden sind für die kleinen bis Klasse fünf am Vormittag vorgesehen, vier Stunden für den Rest. Die Schulleitung und ein Ehrengast sitzen unter einem Dach im Schaten, notfalls sogar mit Ventilator aufgestellt. Die müssen allerdings auch Medaillien verteilen - alle anderen sitzen an den anderen drei Seiten des Sportplatzes, wenigstens teilweise unter Stoffdächern, die aufgespannt sind, um wenigsten ein wenig Schatten zu spenden (bei 28° C und Sonnenschein unbedingt notwendig ...)
Und der Sport besteht aus einem Vorbeimarsch der Kinder vor dieser Tribüne.

Der Eigentliche Sport sind ein paar Wettkämpfe in 25, 40 und 100 Meter-Läufen und vor allem aus ein paar Drillübungen wo ganze Jahrgänge (also immer wieder um die 150 bis 200 Kinder) irgendwelche Übungen mit Fahnen, Stäben, Kreiseln oder was auch immer vorführen, nach dem Motto
"Stillgestanden" ("Attentiion!!!" - von einem Sportlehrer in echtem Militärton ins Mikrofon gebrüllt)
"Rührt euch" ("Stand at ease!!!" genauso nervig laut militaristisch)
"Fangt die Übung an, Eins ... Zwei ... Drei ..." ("Start exercies ... one .... two ...", wobei die Zahlen nach Möglichkeit noch mit einer Pauke begleitet werden ...

Letztes Jahr habe ich ja noch ein paar Photos gemacht, weil es neu und ungewohnt war, dieses Jahr habe ich mich von der Langeweile anstecken lassen - und langweilig ist es nicht nur für mich, das haben mir indische Kolleginnen bestätigt, für sie ist es genauso dröge und für die Kids ist es mehr als langweilig, sie müssen den Schwachsinn auch machen und werden bei den Proben angeschrien, wenn sie nicht brav in Reih und Glied agieren ...
erik-n - 13. Jan, 19:28