Zeit für Organspende?

Ein Freund von mir sagte irgendwann ganz ruhig, dass er wisse, wie einer ihm nahestehenden Person (vielleicht seine Mutter, vielleicht ein Bruder, eine Schwester) zu helfen sei, die totkrank sei: Er müsse mich schlachten und einen Teil von mir mahlen und dieser Person dann zuführen (ich weiß nicht mehr, ob er mich intravenös spritzen wollte oder verfüttern oder wie auch immer, aber er war einfach davon überzeugt, dass das der einzige Weg sei, dieser Person zu helfen.
Er verkündete das ruhig vor seinem Computer sitzend, seine große, kräftige Gestalt auf dem Bürostuhl ein wenig in meiner Richtung gedreht (wohnten wir zusammen?)
Anfangs war ich mir sehr unsicher. Ich hielt diesen Plan für einen Scherz. Aber er fing an, mir Details zu erklären, dass er mich mit dem Bergsteigerhammer erschlagen würde, wie er mich auzuschlachten gedächte ...
Es war also Zeit für mich, wegzulaufen. Ich rannte in Richtung des Waldes hinter dem Haus in D., in dem ich aufgewachsen bin. Im Garten und bis zur Hälfte des angrenzenden Feldes war ich außér Sichtweite, einen kleinen Streifen des Feldes würde er einsehen können, das wusste ich, also müsste ich später, im Wald, Haken schlagen um ihn auf einen falsche Fährte zu führen.

Wie er mich dort einfing, weiß ich nicht mehr. Erstaunlicherweise weiß ich aber, dass ich gestresst aufwachte, wirklich klar war.
Nur ging es danach dann wieder weiter. Ich war wieder im Zimmer, noch immer war er ganz ruhig, auf sich konzentriert, hatte eine sehr sympathische Art zu sprechen und zeigte mir eine gigantische Klistierpumpe oder wie auch immer man das Teil nennen kann, das er mir zeigte und etwas von Reinigung erzählte. Mich erwischte das kalte Entsetzen und ich wollte nur noch fliehen, rannte weg, wurde erwischt, saß im Auto neben ihm.
Ich wollte weg, sah aber keine Chance, zu entkommen. Und ich wusste, dass ich die nicht hatte, denn das Buch, das ja genau dieses mein Erlebnis beschrieb, das ich ja selbst geschrieben hatte, hörte genau hier an dieser Stelle im Auto auf, Beleg dafür, dass meine Geschichte genau hier aufhören würde.
Aber wieder entkam ich. Das Auto fuhr durch eine hügelige Steppenlandschaft, ich konnte in einer Kurve die Tür aufmachen, er versuchte, das Auto ins Gebüsch zu steuern, gegen den Felsen, damit ich nicht hinaus konnte, aber trotzdem konnte ich mich rausfallen lassen, aufstehen, den Berg hinunter rennen.
Ich war vor seinem Blick gedeckt, konnte also versuchen, mich zu verstecken, Wege zu laufen, die er nicht erwarten würde, obwohl er sehr nah hinter mir kam. Ich schlug Haken, ja, war immer noch außerhalb seiner Sicht, konnte mich verstecken in einem sehr großen Stein, der, innen hohl, aufgebrochen war und somit einen Hohlraum zeigte, in den ich mich kauerte. Pathetisch dachte ich, dass der Dinosaurier, der im Innern des Steins als Fossil ewige Zeiten überdauert hatte, mich jetzt retten würde, ein Jäger dem Gejagten nun Schutz böte.
Aber irgendwie wurde ich doch gefunden. Ich saß nun in einem anderen Auto, dem zweier anderer Freunde, die mich dort versteckten. Aber als wir hielten war es mein großer starker Verfolger, der mich aus dem Auto zerrte und süfisant etwas davon sagte, dass meine "Freunde" ja nun ein schönes neues Auto hätten, dass 200 000 Mark gekostet hätte.

Jetzt endlich wachte ich auf, sah auf der Uhr, dass es nicht mehr, wie beim ersten mal, 3.30 Uhr war sondern fast zwei Stunden später und ich in etwa einer halben Stunde aufstehen müsste.
Diese letzte halbe Stunde war ich zwar befreit vom Traum, aber nicht von der Angst.
Samuel B. - 14. Mär, 23:30

ist ja ein halber hitchcock!

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