quälende Altlasten
Manchmal neige ich zur selbstverschuldeten Depression: Immer wieder schaffe ich es, anliegende Aufgaben vor mich hinzuschieben und dann doch nicht zu erledigen.
Auf meiner Aufgabentafel, die ich irgendwann Mitte Januar mal wieder beschriftet hatte, standen neben dem Telephon (wurde nicht repariert, weil 200 Euro Reparaturkosten bei 450 Euro Neupreise einfach nicht logisch erschienen), stand da die Kamera (gestern repariert abgeholt), das Motorrad (letzte Woche Service erfolgreich erledigt), zwei wirklich schwere Posten: die Steuererklärung für 2016 (!!!!) und die Krankenversicherung, bei der ich als privat Versicherter ja Rechnungen und Quittungen einreichen muss.
Der größte Brocken war die Steuererklärung, einfach, weil ich dazu eine Menge Unterlagen brauche, von denen ich einfach nicht weiß, wo sie sind - manche schimmeln vielleicht noch in Deutschland, manche habe ich heute doch hier noch gefunden, manche sind einfach so verschwunden.
Seit Wochen liegt mir diese Steuererklärung im Magen. Ich weiß, dass das eine schwere Aufgabe ist, ich weiß, dass mir viele Unterlagen fehlen, ich weiß, dass viele Angaben nicht wirklich in das Formular passen, ich weiß, dass ich eigentlich viele spezielle Sachen bräucte, ich weiß vor allem, dass ich das schon vor Monaten hätte machen müssen ...
Nachdem ich heute flugs den Antrag für ein neues Visum hier in Indien erledigt hatte (der Stand gar nicht erst auf der Tafel), fühlte ich mich ein wenig erleichtert und beschloss, nun die Steuer anzugehen - dazu war ein kräftiger Tritt in den eigenen Hintern notwendig. Diese Steuer ist der dicke Brocken, der über mir lauert, seit Monaten. Ich weiß, dass ich das machen muss. Aber mir fehlen einfach die Unterlagen - viele Rechnungen sind verschlampt, meine Post erreicht mich kaum noch (trotz mehrmaliger Erinnerung wird von meinem Arbeitgeber noch alles an das Konsulat in Chennai geschickt, auch wenn ich schon Ewigkeiten in Bangalore arbeite, lebe und meine Post hier her bekommen sollte), zu Weihnachten habe ich einfach nicht daran gedacht, nach der Post zu fragen, vieles war wichtiger in den 10 Tagen, die ich in Deutschland hatte, und sei es auch nur der tägliche Spaziergang mit dem Hund, ...
Ich weiß selbst, dass das alles nur Ausflüchte sind. Aber irgendwie neige ich dazu, solche unangenehmen Aufgaben aufzuschieben. Und durch das Kistenpacken (Freunde werden demnächst einen Container nach Deutschland schicken und ich habe die Gunst der Stunde genutzt, vor allem die Hinterlassenschaften von S. in Kisten zu packen, die dann hoffentlich günstig und ohne große Probleme gen Deutschland verschifft werden), ist die Wohnung gerade richtig chaotisch, die Suche nach Unterlagen ist tatsächlich erschwert. Egal, die Steuer gehörte erledigt und heute habe ich es dann tatsächlich geschafft, sie anzugehen.
Das Programm herunterzuladen und zu installieren war eine Sache von Minuten. Aber dann galt es, die Daten einzugeben. Von der letzten Steuererklärung erinnerte ich noch, dass es neuerdings möglich ist, Daten online über Elster abzurufen - alle dafür notwendigen Freischaltungen hatte ich schon beim letzten Mal beantragt. Also versuchte ich mein Glück - und siehe da, ein Freischaltungscode war notwendig, den ich irgendwann per Post bekommen hatte - und den ich dann nach kurzem Suchen auch fand - während der papierne Ausdruck der Steuerbescheinigung meines Geldgebers nach wie vor noch nicht wieder aufgetaucht ist.
Aber elektronisch gelang es dann doch, die Bescheinigung zu finden und auch die anderen notwendigen Daten aufzutreiben - nach drei Stunden am Computer habe ich es geschafft und meine Steuererklärung für 2016 eben gerade abgegeben.
Fühlt sich einfach gut an - und war total simpel. Natürlcih hätte ich noch ein paar Quittungen suchen können, natürlich hätte ich mir noch einen Kopf machen können, wie die Bücher abzurechnen wäre, die teilweise tatsächlich Job sind, teilweise doch privat - aber ich habe den ganzen Kram einfach weg gelassen - über den Pauschalbetrag wäre ich eh nicht gekommen. Und selbst wenn doch, hätte es vielleicht 10, vielleicht 20 Euro gebracht, also habe ich es einfach sein gelassen und den Job erledigt. Basta!
Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass ich die nächsten Tage entspannter das Tagesgeschäft erledigen kann, denn dieser lähmende Klotz ist einfach weg (und das Programm bescheinigte mir immerhin noch ca. 2000 Euro Rückerstattung - wenn ich auch nur die Hälfte davon bekomme, werde ich glücklich sein).
Die Unterlagen für 2017 habe ich dann nebenbei auch schon zu großen Teil da - dank der digitalen Verfügbarkeit der Sachen muss ich nicht erst wieder nach Deutschland um die Papierausdrucke in Händen zu halten, vielleicht schaffe ich die Steuer für 2017 diesmal ja noch schneller ;-)
An großen Klötzen liegen jetzt nur noch die Versicherung vor mir, wo ich Zähne und eine Operation einreichen muss, was eigentlich einfach sein sollte und der nächste Durchgang beim Zahnarzt vor mir, Sachen, die ich jetzt entspannter angehen kann.
Beschwingt konnte ich an meine "To-do-list" gehen und die erledigten Sachen ausstreichen - sieht doch ganz gut aus ...
Auf meiner Aufgabentafel, die ich irgendwann Mitte Januar mal wieder beschriftet hatte, standen neben dem Telephon (wurde nicht repariert, weil 200 Euro Reparaturkosten bei 450 Euro Neupreise einfach nicht logisch erschienen), stand da die Kamera (gestern repariert abgeholt), das Motorrad (letzte Woche Service erfolgreich erledigt), zwei wirklich schwere Posten: die Steuererklärung für 2016 (!!!!) und die Krankenversicherung, bei der ich als privat Versicherter ja Rechnungen und Quittungen einreichen muss.
Der größte Brocken war die Steuererklärung, einfach, weil ich dazu eine Menge Unterlagen brauche, von denen ich einfach nicht weiß, wo sie sind - manche schimmeln vielleicht noch in Deutschland, manche habe ich heute doch hier noch gefunden, manche sind einfach so verschwunden.
Seit Wochen liegt mir diese Steuererklärung im Magen. Ich weiß, dass das eine schwere Aufgabe ist, ich weiß, dass mir viele Unterlagen fehlen, ich weiß, dass viele Angaben nicht wirklich in das Formular passen, ich weiß, dass ich eigentlich viele spezielle Sachen bräucte, ich weiß vor allem, dass ich das schon vor Monaten hätte machen müssen ...
Nachdem ich heute flugs den Antrag für ein neues Visum hier in Indien erledigt hatte (der Stand gar nicht erst auf der Tafel), fühlte ich mich ein wenig erleichtert und beschloss, nun die Steuer anzugehen - dazu war ein kräftiger Tritt in den eigenen Hintern notwendig. Diese Steuer ist der dicke Brocken, der über mir lauert, seit Monaten. Ich weiß, dass ich das machen muss. Aber mir fehlen einfach die Unterlagen - viele Rechnungen sind verschlampt, meine Post erreicht mich kaum noch (trotz mehrmaliger Erinnerung wird von meinem Arbeitgeber noch alles an das Konsulat in Chennai geschickt, auch wenn ich schon Ewigkeiten in Bangalore arbeite, lebe und meine Post hier her bekommen sollte), zu Weihnachten habe ich einfach nicht daran gedacht, nach der Post zu fragen, vieles war wichtiger in den 10 Tagen, die ich in Deutschland hatte, und sei es auch nur der tägliche Spaziergang mit dem Hund, ...
Ich weiß selbst, dass das alles nur Ausflüchte sind. Aber irgendwie neige ich dazu, solche unangenehmen Aufgaben aufzuschieben. Und durch das Kistenpacken (Freunde werden demnächst einen Container nach Deutschland schicken und ich habe die Gunst der Stunde genutzt, vor allem die Hinterlassenschaften von S. in Kisten zu packen, die dann hoffentlich günstig und ohne große Probleme gen Deutschland verschifft werden), ist die Wohnung gerade richtig chaotisch, die Suche nach Unterlagen ist tatsächlich erschwert. Egal, die Steuer gehörte erledigt und heute habe ich es dann tatsächlich geschafft, sie anzugehen.
Das Programm herunterzuladen und zu installieren war eine Sache von Minuten. Aber dann galt es, die Daten einzugeben. Von der letzten Steuererklärung erinnerte ich noch, dass es neuerdings möglich ist, Daten online über Elster abzurufen - alle dafür notwendigen Freischaltungen hatte ich schon beim letzten Mal beantragt. Also versuchte ich mein Glück - und siehe da, ein Freischaltungscode war notwendig, den ich irgendwann per Post bekommen hatte - und den ich dann nach kurzem Suchen auch fand - während der papierne Ausdruck der Steuerbescheinigung meines Geldgebers nach wie vor noch nicht wieder aufgetaucht ist.
Aber elektronisch gelang es dann doch, die Bescheinigung zu finden und auch die anderen notwendigen Daten aufzutreiben - nach drei Stunden am Computer habe ich es geschafft und meine Steuererklärung für 2016 eben gerade abgegeben.
Fühlt sich einfach gut an - und war total simpel. Natürlcih hätte ich noch ein paar Quittungen suchen können, natürlich hätte ich mir noch einen Kopf machen können, wie die Bücher abzurechnen wäre, die teilweise tatsächlich Job sind, teilweise doch privat - aber ich habe den ganzen Kram einfach weg gelassen - über den Pauschalbetrag wäre ich eh nicht gekommen. Und selbst wenn doch, hätte es vielleicht 10, vielleicht 20 Euro gebracht, also habe ich es einfach sein gelassen und den Job erledigt. Basta!
Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass ich die nächsten Tage entspannter das Tagesgeschäft erledigen kann, denn dieser lähmende Klotz ist einfach weg (und das Programm bescheinigte mir immerhin noch ca. 2000 Euro Rückerstattung - wenn ich auch nur die Hälfte davon bekomme, werde ich glücklich sein).
Die Unterlagen für 2017 habe ich dann nebenbei auch schon zu großen Teil da - dank der digitalen Verfügbarkeit der Sachen muss ich nicht erst wieder nach Deutschland um die Papierausdrucke in Händen zu halten, vielleicht schaffe ich die Steuer für 2017 diesmal ja noch schneller ;-)
An großen Klötzen liegen jetzt nur noch die Versicherung vor mir, wo ich Zähne und eine Operation einreichen muss, was eigentlich einfach sein sollte und der nächste Durchgang beim Zahnarzt vor mir, Sachen, die ich jetzt entspannter angehen kann.
Beschwingt konnte ich an meine "To-do-list" gehen und die erledigten Sachen ausstreichen - sieht doch ganz gut aus ...
erik-n - 15. Feb, 17:49