Donnerstag, 26. Dezember 2013

Sushi unterm Weihnachtsbaum

in Velore quitschte meine hintere Bremse so erbärmlich, dass ich spontan entschloss, spontan dort einzufallen, als ich am Wegesrand ein Royal Enflield Centrum sah. Und die haben sich meiner auch sofort angenommen, vorne neue Bremsbeläge eingebaut, hinten alles justiert usw usw. (aber das entsprechende Teil, das nötig gewesen wäre für die vordere Bremse hatten sie nicht vorrätig, so dass ich nach wie vor wunderbar bremsen kann, aber dann eben eine schleifende Bremse habe für die nächsten Kilometer, was nervt, viel Sprit kostet und irgendwann auch mal die ganze Bremse ruiniert - aber witzig dabei ist: wenn ich ein paar mal gegen die Bremse klopfe, lockert sie sich wieder, auch durch die kleinen Schläge, die es immer mal auf schlechten indishcen Straßen gibt, und jetzt lockert sie sich sogar noch besser als vorher, insofern haben sie doch gute Arbeit geleistet ...).
Aber statt der versprochenen Stunde, nach der ich locker hätte nach Salem weiterfahren können, den Ort, dessen Name schon in der Bibel steht (wo aber ein anderer Ort gemeint ist ;-) wurden fünf Stunden daraus, ich schaute also gemütlich das Fort an, wirklcih schick, suchte mir ein richtig tolles Hotel (GRT Regency mit einem wirklich gutem Service - inclusive Weihnachtskuchen, der gegen fünf Uhr nachmittags gebracht wurde), holte mir das Mororrad vom Service ab, das, frisch gewaschen, wieder wie neu aussah, und genoss im Hotel das Weihnachtsdinner, das Völlerei in netter Atmosphäre zu einem netten Preis bot: für 12.-€ gab es ein großes Buffet mit allem, was die dortigen Köche - gute - so auf der Palette haben, auch einige westliche Speisen. Nur das Sushi war nicht so gut. Aber wer erwartet schon Sushi unterm Weihnachtsbaum?
Doch, es hat mir dort gefallen in Vellore. Und für all die Kids, die dort im Fort Cricket spielten und von denen ich einige photographierte, war ich sicher das Highlight des Tages ;-)
Gestern habe ich mich dann recht früh auf das Motorrad gesetzt

13-12-25-Salem-Coimbatore

und bin immerhin fast 400 km durch das Land gefahren, das erste mal, dass man wirklich eine richtige Entfernung auch auf der Gesamtkarte Indiens sehen kann. Aber 400 Km auf Indiens Straßen sind schon eine gute Leistung, ich war dann nicht mehr wirklich in der Lage, raus ins Leben zu gehen. Das mache ich jetzt - Weihnachten eben ohne Neffen und Verwandschaft sondern als Tourist und bestaunter Fremdländer in Teilen der Welt, die eher selten so einen wie mich erleben ...

Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachten Plan-B

Mein Pass lungert im Außenministerium herum, versprochen waren per Verbalnote mal zwei Wochen Bearbeitngszeit, bei mir sind es inzwischen mehr als sechs Wochen, schauen wir mal, wann das Ding kommt. Aber ich kann nicht, wie geplant, nach Deuschland fliegen, Weihnachten mit der Familie von E. verbringen, sondern musste meinen Flug stornieren (ich kriege fast den ganzen Flugpreis zurück, ein Plus, wenn man nicht bei Billigfliegers bucht) und habe zwei Wochen, die ich in Indien verbringen kann, natürlich ohne Flugzeuge, denn ohne den Pass mit dem Visum lassen sie mich auch nicht in die lokalen Flieger herein.
Also habe ich mich gleich an meinem ersten freien Tag auf's Motorrad gesetzt, bin jetzt in Tirpuatir und schaue mir gleich nach dem Frühstück den berühmten Tempel von Tirumur an, das meistbesuchte Pilgerzentrum weltweit mit täglich bis zu einer halebn Million besuchern ...
(wenn es mir zu voll wird, fahre ich einfach weiter ;-)

12-12-22-tirupathi

Freitag, 13. Dezember 2013

Visa

Laut einem Informationsschreiben des indischen Außenministeriums wird für die Verlängerung von Visa wie meinem ein Zeitrahmen von zwei Wochen angestrebt. Nach Aussagen des Konsulats, das für mich zuständig ist, brauchten die Visa im Oktober vier bis fünf Wochen. Vor sechs Wochen gab ich meinen Pass ab mit der Überlegung, dass sieben Wochen wohl reichen müssten, bis heute ist er noch im Außenministerium und in einer Woche wollte ich eigentlich fliegen ...

Schauen wir mal, ob er noch rechtzeitig kommt.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Lost and found and lost ...

Für meine Serie "Lost and found" achte ich auch auf die kleinen Sachen, die auf der Straße liegen, weil sie jemand verloren hat.
Gestern fand ich einen kleinen Kinderohrring in Mickey Mouse-Form. Richtig lustig und ein kleines Highlight für die Serie. Weil ich keine Kamera dabei hatte, packte ich ihn ein, um ihn bei Gelegenheit wieder (an die möglichst gleiche Stelle) zu legen, zu photographieren und dann am Lost and Found Display hier so aufzuhängen, dass auch kleine Mädchen ihn sehen könnten, denn so eines hatte ihn sicher verloren - aber zu Hause angekommen musste ich feststellen, dass ich ihn auch verloren hatte ...

smart phone

eigentlich wollte ich mir ja ein GPS-Navigationsgerät für mein Motorrad anschaffen, aber S. hat mir an ihrem Telephon vorgeführt, dass das Telephon genauso viel kann.
Jetzt habe ich also auch so ein Nobelteil mit mehr Megapixeln als meine Luxus Spiegelreflexkamera hat und integrierter Bildbearbeitung, GPS, bla und bläh und wäh - und viel viel mehr Möglichkeiten als ich sie jemals nutzen werde.
Aber was früher mein GPS-Logger leistete (den habe ich in Deutschland vergessen beim letzten mal), das nutze ich jetzt mit wachsender Freude, weil ich gleichzeitig auch auf der Karte sehen kann, wo ich bin oder war oder was, und dank OpenStreetMap kann ich das dann auch offline, genau so, wie ich das auch mit jenem Navigationsgerät gekonnt hätte, das ich mir ausgesucht hatte. Und nebenbei kann ich gleich dazu beitragen, meine Daten einem größeren, frei zugänglichen Projekt zur Verfügung zu stellen, wo ich inzwischen einige Onlinezeit verbringe, ...
Kurz und gut: Inzwischen habe ich auch so ein Teil, mit dem ich, so wie die Kids heutzutage eben auch, mcih ständig beschäftigen kann ... (nur das Telephonieren damit und das Photographieren, das sind die beiden Sachen, dir mir noch schwer fallen ...)

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Mit GPS durch Chennai / Madras im Blindflug ;-)

Heute habe ich die erste Fahrt hinter mich gebraucht, bei der ich völlig ohne eine Ahnung, wo wir waren, einfach den Befehlen eines GPS-Systems auf meinem neuen Telephonspielzeug folgte (naja, eine Ahnung hatte ich, inzwischen kenne ich mich ja doch grob aus)

Einige Testfahrten hatten ja bestätigt, dass die Richtungsangaben grundsätzlich funktionieren, auch wenn ich manchmal bessere Wege kenne - zumindest auf den Routen, die ich ständig unterwegs bin. Aber heute habe ich einfach mal blind vertraut.

13-12-04-gps

Sieht zwar nach einem ordentlichen Umweg aus, aber der Diagonale kürzere Weg besteht aus kleinen Gassen, die oft so weit zerstört sind, dass es kaum mehr als bessere Feldwege sind, dort quetschen sich dann LKWs, Autos und Motorräder in gigantischen Zahlen durch, so dass es oft ewig dauert, bis man sich durchgewuselt hat, also ist, zeitlich gesehen, der Navigationstelephon-Weg gar nicht so schlecht.

Und das Motorradfahren macht Spaß, wenn man nicht selbst nach dem Weg suchen muss, sondern immer gesagt bekommt, wo es langgeht, auch wenn es einem andererseits manche Entscheidung abnimmt. Das werde ich jetzt sicher öfter mal machen ;-)

Freitag, 29. November 2013

Erfolg?

Mein Arbeitsplatz ist ja mit Verdacht zu genießen, es gibt einige Punkte, die ich äußerst störend finde, zum Beispiel haben wir hier im Vergleich zu so ziemlich allen anderen Schulen in der Welt wesentlich weniger Ferien (zwei Wochen im Winter, vier Wochen im Sommer, die üblichen Feiertage werden eingehalten aber auf ein Minimum reduziert, so gab es für Diwali nur einen Tag frei, selbst in Fabriken, die nicht berühmt für ihre Arbeitnehmerfreundlichkeit sind, gab es mindestens zwei freie Tage, meistens mehr).
Besonders störend fand ich es, als das Management auf die üble Idee kam, von uns zu verlangen, dass wir an den Tagen, für die die Regierung Ferien verordnet, als Lehrer trotzdem in die Schule kommen müssten. Weil die Schüler aber die verordneten Ferien hätten, müssten wir dann eben zur Kompensation an zusätzlichen Samstagen arbeiten, im Endeffekt wollte uns die Schulleitung also für Regen mit zusätzlichen Arbeitstagen bestrafen.
Als so ein Kompensationstag verordnet wurde, war ich schon recht wütend und schrieb umgehend eine Beschwerdemail. Nach anderthalb Monaten kam jetzt die zuständige Person zu mir (die Ombudsfrau, so wird sie genannt), um mir zu erzählen, sie arbeite seit Wochen nur daran, meine Mail aufzuarbeiten. Inzwischen sei entschieden worden, dass an solchen Regenferientagen auch die Lehrer nicht in die Schule zu kommen hätten.
Na, wenn das tatsächlich umgesetzt wird, dann hatte die Mail ja wirklich schon mal einen kleinen Erfolg ...

Mittwoch, 27. November 2013

internetfrei

ich bin nach vier Tagen Ausflug völlig ohne Internet, Telephon, Computer usw. usw. zurück. Bei den kurzen Wanderungen ließ ich immerhin den GPS-Tracker mitlaufen, das war aber auch alles. Jetzt muss ich irgendwann mit 500 Photos klar kommen, die GPS-tracks verarbeiten können und dann kann ich mich wieder gemütlich daran erinnern, wie schön es war, früh morgens um halb sechs aufzuwachen und nur Vögel zu hören oder ein gelegentliches Rascheln im Unterholz ...
Passende Photos habe ich kaum, den wirklich tollen Ausblick konnte ich nicht genießen, weil mich eine Atacke heftigster Kopfschmerzen die letzten Kilometer vor dem Gipfel paralysiert hatte - meine Füße musste eher automatisch weiter wandern, mit Tunnelblick auf die Füße vor mir war ich hinauf geklettert, hatte dort nur gesessen und nicht photographiert und war genauso wieder herunter getaumelt.
Aber immerhin kann ich dokumentieren, dass wir selbst im sogenannten "Dschungellager" noch warmes Wasser hatten, wenn auch nicht unbedingt fließend ...
2/24 warm water

Und natürlich werde ich die Spinnen nicht vergessen, die über ein paar Kilometer den Weg säumten, Spinnennetze mit anderthalb bis drei Meter Durchmesser und immer auch eine Spinne drinnen, die locker kinderhandgroß war (nicht Baby, eher fünft, sechst-Klässler)

Montag, 18. November 2013

Verlängerung ist genehmigt, noch zwei Jahre Chennai

irgendwann Mitte 2016 wird dann Schluss sein und ich mich, wenn alles so läuft, wie ich wünsche, mich auf das Motorrad setzen und (über ein paar Umwege vielleicht, viel kenne ich ja in Indien noch nicht, in China und Russland auch nicht) gen Deutschland fahren ...

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