Dienstag, 13. Dezember 2016

Geld 06

Nach wie vor findet man kaum funktionierende Geldautomaten - in Banken, wo wir ja kein Konto bekommen als Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung , haben wir eh keine chance (dass mein Pass und Visum mit einen weit besseren Status versprechen, interessiert nicht, ohne die Registrierung bekomme ich eben kein Konto).
In der Mall, die wir zum Einkaufen besuchten (beide brauchen wir einiges an neuer Kleidung), funktionierte keiner der beiden Geldautomaten. Die Wechselstube hatte schon morgens kein Bargeld mehr und bot uns Schecks an (was zum Teufel sollen wir mit Schecks, wenn uns Konten verwehrt werden?).
Bargeld gibt es einfach keins mehr.

Gleichzeitig häufen sich in den Medien Fälle, wo die Polizei bei Razzien fündig wird (meistens nach Hinweisen von Leuten, die mit den ertappten Tätern Streit haben):
Das eine Mal wurden 100 000 000 in neuen Scheinen gefunden, das andere Mal 67 000 000, kleinere beträge um fünf bis zehn Millionen öfter, darüber schon einige Male, darunter sowieso immer wieder.
Die Modis labern nach wie vor davon, dass sie das Schwarzgeld und die Korruption besiegen würden, die Menschen ohne Konten hungern und verzweifeln, normale Bürger schaffen es in der Regel nicht, das ihnen erlaubte Limit von bis zu 24 000 Rupies pro Woche abzuheben.
Aber trotzdem schaffen es die, gegen die dieser Wahnsinn gerichtet ist, locker, das zehtausendfache zu horten, das hunderttausendfache, einfach weiß die Regierung des Vogelhirns die Strukturen nicht ändert, weil die Korruption nach wie vor ganz oben in der Hierarchie stattfindet und die "unten" sowieso nichts machen können und wie immer die Leidtragenden sind.
Heute waschen wie gesatern auch schon die Bankdirektoren das Geld, es kommt gar nicht erst am Schalter oder Autmaten an, die geschlossen bleiben. Die Pakete von tausenden Geldscheinen wandern direkt in die Safes der Schwarzgeldkönige, der Herr Bankdirektor nimt sich seinen Anteil von 10, 20 % und der Bürger auf der Straße ist glücklich, wenn er mal einen 2000er aus dem Autmaten ziehen darf ...
Und Modi lässt sich feiern als Bekämpfer des Schwarzgelds - vermutich hat er seines schon lange im Voraus gewaschen und in Immobilien im Ausland angelegt ...

Geld 05

Wir haben das erste Mal mit den neuen 2000 eingekauft (jeder entspricht ca. 30 €):
In einer Mall, wo S. auf der Suche nach tragbarer Kleidung im europäischen Stil war - sie muss demnächst mit ein paar türkischen Kollegen aus der Modebranche durch Indien reisen und hat das Gefühl, zeigen zu müssen, dass sie noch auf aktuellem Stand ist - in dieser Mall haben wir einges mit unseren Kreditkarten einkaufen können, jeder Laden hat mindestens zwei Lesegeräte und eins davon hat meistens funktioniert. Im Restaurant konnten wir beobachten, dass das Bezahlen aber manchmal sehr schwierig wird, eine Kundin brauchte tatsächlich ca. fünf Minuten und oft wiederholte Zahlversuche, bis das Gerät eine Netzverbindung herstellen und die Zahlung abschließen konnte.
Wir hatten immer Glück gehabt und bei uns funktionierten die Kreditkartenleser immer beim ersten oder zweiten Versuch.
Im letzten Laden dann, wo wir für 3000 Rupies einkauften, waren beide Geräte ausgefallen - "Netzprobleme" wurde gesagt. Unsere 4000 Rupies wollte man nicht akzeptieren, da man 1000 nicht zurückgeben konnte (die neuen 500er sind nach wie vor im Markt so gut wie nicht vorhanden), PayTM, die größte "mobile Wallet" oder Bezah-Applikation hatten sie nicht.
Nach einiger Zeit kam die Chefin des Ladens, wir berichteten ihr kurz, sagten, dass wir ja gerne zahlen würden, aber wie jeder leider nur die 2000er hätten oder eben verschiedene Kreditkarten, dass aber alles nicht funktioniere ...
Daraufhin akzeptierte sie unser Geld, wir gaben unsere zwei neuen Scheine hin und erhielten im Ausgleich zehn alte hunderter. Und das fühlt sich wie ein großer Erfolg an: wir konnten die unnützen großen Scheine verwenden und erhielten dann auch noch kleine Scheine, ,die tatsächlich einen praktischen Wert haben, für die man tatsächlich überall etwas kaufen kann.

Geld 04

Nachricht von der deutschen Bank (nicht der in meinen Augen kriminellen Vereinigung des Namens sondern von meiner in Deutschland angesiedelten Bank): Das Limit für Barabhebungen wurde in der genannten Frist heruntergesetzt und ich bekam die entsprechende Nachricht per Mail.
Schade nur, dass zur Zeit die Automaten in der Regel gar kein Geld mehr haben, die Bargeldsituation wird jeden Tag schwieriger für alle die, die auf Bargeld angewiesen sind. Gestern habe ich den achten Automaten (der staatlichen Bank, die auf ausländische Kreditkarten sowieso kein Geld ausgibt und die ich deswegen nicht zu den sieben Autmaten zähle, an denen ich auf dem Weg zur und von der Arbeit vorbei komme) eine Schlange gesehen, immerhin, die anderen Autmaten waren seit dem Wochenende alle immer tot, egal, wann ich vorbei kam.

Die verantworlichen Vogelhirne sagen in Radioansprachen "Ihr habt doch Smartphones, benutzt sie als Portemonaie!". Weiß dieser Idiot nicht, dass die, die eh ein Smartphone haben, auch Konten haben und Kreditkarten? Die Probleme habe die 900 Millionen Inder ohne Smartphone, die 400 Milionen ohne Konto, die hunderte Millionen Arbeiter, die bisher täglich bar bezahlt wurden und die jetzt tatsächlich nicht wissen wie sie das Abendessen heute abend bezahlen sollen ...

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