Für unser neues Projekt eines "Indodeutschen Photomarathons" musste ich diesmal Photos zum Thema "fliegen" machen (nicht "Fliege", das Insekt, sondern das Verb "fliegen"). Zufällig haben wir Bekannte, die im Labor neben dem Insektenfluglabor arbeiten, also gingen wir genau dahin, in das Labor, in dem im Nationalen Zentrum zur Biologischen Wissenschaft, ein paar Leute das Bewegungsverhalten von Insekten erforschen, zum Beispiel die Ströme die im Nervensystem von Motten fließen, wenn sie fliegen. Dazu gibt es dann einen Flugsimulator, in den diese Motten eingespannt werden. Die Antennen werden mit einem extrem feinen Draht stimuliert, der durch einen Lautsprecher, über den verschiedene Töne abgespielt werden, in Bewegung versetzt wird, mit einem künstlichen Lichthorizont aus Kreisförmig angeordneten Leuchtdioden, die in unterschiedlichen Sequenzen leuchten, wird eine Bewegung im Raum simuliert etc. etc - zu sehen gibt es da nicht viel außer Kabeln, elektronischen Bauteilen, die ich nicht verstehe, ein paar Einstellrädern, viel Chaos, ein paar Tafeln für Notizen, Ersatzteile - lauter unphotogener Kram eben, und gar nichts, das fliegt, der Aufbau einer solchen Versuchsanordnung dauert Jahre, die eigentlichen Flugversuche ein paar Wochen (mit Flügen von jeweils einigen Minuten) und die Auswertung danach dann wieder Monate - im Augenblick gab es eben gerade keine Flüge.
Aber interessant trotzdem. Wir haben jenen Flugsimulator gesehen, einen Windkanal für Fruchtfliegen, sogar ein paar Fruchtfliegen im Glas, ein paar Motten im Schlafzustand, viel technisches und ein paar tolle Leute, die uns absolut Ahnungslosen alles zu erklären versuchten.