Freitag, 21. April 2017

auf gepackten Koffern

Eigentlich packe ich ja immer erst am letzten Tag bevor ich fliege. Diesmal aber hat es sich ergeben, dass ich schon einen Tag vorher fertig bin:
Wir haben einen Flug gefunden, der uns pro Person zwei Koffer mit jeweils 23 Kg, erlaubt und S. hat zugeschlagen. Seit Wochen plant sie, was sie alles mitnehmen will, kauft ein, für sich, für Freunde, für ihre Familie ... Seit Wochen hat sie auch schon zwei Koffer locker gefüllt. Heute nun habe ich das nicht mehr ertragen, habe meinen Standardkoffer dazu gestellt, ihre Reste eingepackt mit dem Ergebnis, dass wir für unsere Klamotten tatsächlich zwei Drittel eines Handgepäckstücks zur Verfügung hatten. Ich werde also mit Minimalgepäck reisen - und das bei einem Flug, wo ich eigentlich alleine schon Gepäck für eine Großfamilie mitnehmen könnte ...

Sonntag, 9. April 2017

indische Banken ...

bisher war ich bei sechs Banken in Bangalore um ein Konto zu eröffnen (bzw. ein altes nach Bangalore zu transferieren). Einhellige Aussage bei vieren davon: Geht nicht, als Ausländer muss man registriert sein, ich bin nicht registriert (liegt an meinem Visum, die Pflicht sich zu registrieren gibt es da bei fast Diplomatenstatus eben nicht, das soll eigentlich das Leben vereinfachen, ja, selbst eine freiwillige Registrierung um endlich all das machen zu können, wofür man eben diese mistige Registrierung braucht, vergleichbar mit der Aufenthaltsgenehmigung, die Ausländer in Deutschland brauchen, selbst freiwillig geht das mit meinem Visum nicht ...).
Eine Bank sagte: wir kümmern uns und rufen dann an - als ich nach Tagen anrief wusste man von nix ...
Die nächste Bank sagte - nach heftigem Druck auch durch meine Chefin - ein Konto würde eröffnet, ich würde die Unterlagen in einer Woche bis zehn Tagen zugeschickt bekommen - das ist jetzt vier Monate her ...
Die Geldsituation wid hier immer schwieriger (alle Bartransaktionen über 10 000 Rupies - 140 Euros, sind seit Anfang dieses Monats verboten, wenn wir die Miete bar bezahlen, begehen wir eine Straftat),also brauchen wir ein Konto. Dementsprechend fragte ich in der Bank um die Ecke, sehr altbacken, ein Statsunternehmen, eher für den Bauern vom Dorf als für die Expatgemeinde eingerichtet, einfach mal nach. "Klar, bringen Sie uns Pass, Adressnachweis, Passbilder und wir eröffnen sofort ein Konto".
Eine halbe Stunde später war ich mit allen Unterlagen da, mein indischer Führerschein löste Staunen aus, aber wird akzeptiert als Adressnachweis und eine zweite halbe Stunde später war ich wieder aus der Bank raus, noch skeptisch. Aber am Abend kamen dann die SMS und Mails, nach denen das Telephon für das Konto Nr ********539 und die Emailadresse registriert seien (ja, die KOntonummer, die ich ja noch gar nicht kannte, wurde mit Sternchen unkenntlich gemacht ;-)
Am nächsten Tag - am Donnerstag - bekam ich dann tatsächlich meine Debitcard und mein Checkheft, außerdem zahlte ich schon mal einen Betrag ein, den ich für die Verlängerung des Internets einplante, ein halbes Jahr kostet ca. 200 Euro, entsprechend viel zahlte ich ein, um dann einen Check auszuschreiben.
Am Freitag dann bekam ich von der Schule kein Geld mehr - wäre ja auch verboten, mir fast 30 000 RUpies bar auszuzahlen - sondern einen Scheck, den ich gleich bei der Bank abgab, wenn alles gut geht, wird mir das Geld am Dienstag gutgeschrieben.
Gestern habe ich das Internetbanking dann endlich eingerichtet - das klappt nur mit Microschrott Internet Explorer, nicht mit Firefox oder wenigstens Googles Chrome, aber immerhin kann ich jetzt endlich indisches Onlinebanking machen. Nach vielen Versuchen und einigem überformalisiertem Gedöns bekam ich mein Konto freigeschaltet, konnte sogar eine Interaktionspin installieren.
Das Internet mussten wir noch per Telephon-App. bezahlen, die wir von Freunden aufladen lassen mussten, die dafür das entsprechende Geld auf ihr deutsches KOnto kriegen, aber selbst diese BezahlApp kann ich inzwischen selbst von meinem neuen Konto aufladen.
Immerhin ein kleiner Erfolg ...
Wenn aber ich, der ich seit Jahrzehnten mit Computer lebe, seit über 20 Jahren Internetbanking benutze, verschiedenste Bankprodukte immer wieder benutze und kenne, schon Schwierigkeiten habe, mich durch diese altbackene, überformalisierte Bank-Seite zu kämpfen, um erst überhaupt ein Passwort zu bekommen (dazu braucht man Kontonummer und das Telephon), dann die TRansaktionspin einzurichten (Kontonummer, Passwort, Telephon, um eine One Time Pin zu bekommen, die man eintippen muss, dann noch die Debitcard, ihre rückwärtige SIcherheitsnummer und schließlich noch die Pin für die Karte) und um dann noch herauszufinden, wie z.B. eine Überweisung funktioniert und was die ganzen Felder, die man ausfüllen muss und die Abkürzungen, mit denen sie oft benannt sind, bedeuten, ... sehr schwierig. Für Hein Bauer, der plötzlich auf dem Land Onlinebanking machen soll und mit Mühe seinen Namen malen kann, wohl eher unmöglich, selbst wenn er in dem einen von vier Dörfern wohnt, in dem es Internet gibt, die anderen drei haben keines.
Nun, INdiens Weg in die digitale Geschäftsfähigkeit ist wohl ein holpriger und die Regierung beweist mal wieder ihren Hass auf die arme Bevölkerung und ihre Ahnungslosigkeit, was die Realität im Land angeht ...

Mittwoch, 5. April 2017

mal wieder eine photoaktion, die nix geworden ist ...

Heute war Rama's Geburtstag. Leider war es schon dunkel, als die Prozession bei uns vorbei kam. Die Photos sind alle nix geworden. Aber klar, dass die Leute es genossen, den 'Touristen' mitfeiern zu lassen ;-)
selfie

Sonntag, 26. März 2017

international

Ein Deutscher und eine Türkin versuchen online bei Kuwait airlines (Kuwait) ein Ticket von Bangalore (Indien) nach Istanbul (Türkei) zu buchen. Aufgrund eines Fehlers in der Homepage von Kuwait airlines wird ein falsches Flugdatum gebucht.
Um die 24Stundenfrist zu wahren, in der man kostenfrei stornieren kann, rufen sie nun bei den Kuwait Airways-Büros in Bangalore / Indien, Delhi / Indien, Kuwait / Kuwait, Frankfurt / Deutschland, London / Großbritannien und schließlich New York / USA an, um das Ticket zu stornieren, was dann endlich auch in New York gelingt, wo das Büro entsprechend der Ortszeit noch geöffnet ist, während die anderen Büros aufgrund der dortigen Ortszeiten schon geschlossen waren.
Doch, manchmal sind wir richtige Weltbürger ;-)

Samstag, 25. März 2017

manchmal freut man sich über die kleinen sachen ...

Dienstag gesäht, heute sprießen schon die ersten Grashalme - doch, schön :-)

Dienstag, 21. März 2017

Alles tut weh ...

Zwei Tage lang Gartenarbeit.
Der alte kümmerliche Rasen ist bis auf einen kleinen Weg verschwunden und hat einem wunderbar umgegrabenen Boden Platz gemacht, auf dem hoffentlich bald schicker neuer Rasen sprießt - auch ich werde wohl zum Vorgartenspießer auf meine alten Tage - fehlen nur noch ein paar Gartenzwerge ...
Aber dass das Spießerdasein so in allen bekannten und unbekannten Muskeln schmerzt, hatte ich in Jahren der Gartenastinenz wohl vergessen ...

Visum

Nun habe ich mein Visum.
Aber 1 Jahr erteilen sie nicht mehr, nur noch 11 Monate. Nun ja, Gottes Mühlen malen langsam und die der indischen Regierung, nun, zumindest nicht auf geraden und offensichtlichen Wegen ...

Freitag, 10. März 2017

Visum

Da ich auch immer nur ein Visum für ein Jahr erhalte, muss ich das entsprechend verlängern lassen.
Einmal hat das fast sechs Monate gedauert, so dass ich weder das Land verlassen konnte, noch fliegen noch Hotels buchen (ok, im realen Leben hat mich mit der Passkopie nur ein Hotel abgelehnt, aber rein theoretisch hätte ich nirgends wohnen dürfen, als illegaler Auslnder ...). Damals musste ich meinen Deutschlandflug stornieren und habe stattdessen eine Südindientour auf dem Motorrad gemacht, war auch schön. Aber am Ende habe ich dann doch gedroht, über die grüne Grenze abzuhauen, weil das Leben ohne Pass im Ausland nicht wirklich ergötzlich ist, sobald man irgend etwas Offizielles machen muss.
Inzwischen wurde das System im Außenministerium (dem indichen natürlich) geändert, das ganze Verfahren wird online in Gang gebracht und den Pass schickt man erst ein, wenn man das neue Visum erteilt bekommen hat, das wird dann nur noch im Büro eingeklebt, wo man entweder persönlich hingeht oder in meinem Fall den Pass an die Botschaft schickt und jemand von der Botschaft den Gang erledigt.
Und siehe und staune, nach nur zwei Wochen habe ich heute die Mail bekommen, dass mein Visum fertig ist.
Jetzt geht der Pass per Courier nach Delhi und ich hoffe, dass ich ihn mitsamt Visum dann nach ein paar Tagen zurück bekomme.
Es scheint tatsächlich zu funktionieren (obwohl ich mich erst freuen sollte, wenn ich den Pass dann tatsächlich in der Hand halte).

Mittwoch, 8. März 2017

Manchmal wird man als Deutscher in Indien mit dem Hitlergruß begrüßt

Gerne oute ich mich nicht als Lehrer, aber als solcher arbeite ich in einer indischen Schule.
Auch der zweite Weltkrieg steht auf dem Lehrplan. Heute nun haben die Geschichtslehrer allen neunten und zwölften Klassen einen Film gezeigt. Wohl einen Film über Hitler. Mit hat niemand was davon gesagt, die Chance, einen Deutschen einzuladen, um die Sicht aus heutiger, deutscher Perspektive erfragen zu können, wurde vertan.
Ich erfuhr erst davon, als verschiedene Schüler mich mit Hitlergruß grüßten, mich fragten, was ich denn von diesem "großen Mann" hielte usw. usw.
Natürlich griff ich mir diese Schüler und fragte sie, ob sie tatsächlich einen Mann für toll hielten, der sie selbst als Asiaten, für minderwertiges Leben hielt, der sofort mit Ergreifung der Macht anfing, Menschen zu ermorden, der für 60 000 000 Millionen Tote verantwortlich war. Sie wurden recht kleinlaut.
Das Problem dass ich dabei habe ist aber nicht, dass ein paar Schüler die Provokation lieben und recht ahnungslos mit "Größen" aus der Geschichte umgehen, das Problem ist, dass ihre Lehrer, die es ja eigentlich ein wenig besser wissen sollten, genauso ahnungslos sind.
Morgen werde ich wohl einige Gespräche führen müssen, es geht einfach nicht an, dass in einer Schule, wo ich als deutscher Lehrer arbeite, alle Deutschen Sympathien erhalten, weil die Schüler diesen kranken Blödsinn wiederkäuen von wegen "Hitler hat gegen die Engländer gekämpft, er ist unser Held und somit sind auch alle Deutschen - die ja Nazis sind - auch unsere Helden".
Vielleicht gibt es ja eine Chance, meine Sicht auch zur Verfügung zu stellen, ich gehe mal davon aus, dass die meisten Schüler durchaus in der Lage sind, einzusehen, dass der deutsche Faschismus nichts hatte, wonach wir heute streben sollten ...

Ausreiseerlaubnis

Lang ist's her, als ich mit S. nach Deutschland reisen wollte - unter anderem auch in Hinblick auf die Regel, dass man nur 180 Tage bleiben darf, wenn man sich nicht registrieren lassen will - oder kann, sofern man wie S. nur ein Business-Visum hat.
S. hat den Deutschlandbesuch abgesagt, sie hatte zu tun. Damals erinnerte ich sie noch daran, dass sie dann aber spätestens im Januar zumindest für einen Tag nach Sri Lanka ausreisen müsse.
Das haben wir dann aber vergessen und es ist uns panisch vor zwei Wochen eingefallen. Sie war dann auch sofort bei Registration office, um nachzufragen, was zu tun sei - die Auskunft, die ihr der Officer am Informationdesk gab, war, es sei kein Problem, trotzdem auszureisen, wenn das in den nächsten zwei, drei WOchen geschehe. S. war zufrieden mit der Info und plante also mit reichlich Zeit, Ende Februar den Colombotrip zu machen, buchte Flüge, Hotel usw. usw.
Ich war mir zwar sicher, dass sie nicht ausreisen dürfe, aber sie vertraute auf die Aussage vom Registration Office.
Natürlich durfte sie nicht ausreisen. Natürlich wurde sie erstmal für Stunden auf dem Flughafen festgehalten, natürlich hatte sie richtig Stress.
Aber immerhin hat sie es nach vier Tagen, die sie jeweils von morgens früh bis nachmittags spät im Registration Office verbrachte, geschafft, eine Ausreisegenehmigung zu bekommen, so dass sie hoffentlich Samstag wirklich nach Colombo fliegen darf.
Gekostet hat uns das nur die ausgefallenen Flüge, das im Voraus gezahlte Hotel und eine Menge Papierkram - sowie eine Strafe von ca. 60 €.
Hilfreich war vermutlich einerseits mein offizieller Status (der Pass mit dem Visum direkt vom indischen Außenministerium und die Vergleichbarkeit mit einem halben Diplomatenstatus wirkt bei ´Leuten, die sich auskennen, doch manchmal) und wohl genauso, dass wir darauf bestanden, die Fehlinformation des Registration Office dann auch ganz offiziell als Grund für die fehlende Registrierung angaben - vermutlich befürchteten die Leute dort Ärger, falls wir Ärger machen wollten.
Beides hatte sie aber erst heute in schriftlicher Form dabei - wie üblich in indischen Bürostuben wird jeden Tag ein neues Papier verlangt. Zuerst war es ein Papier, das von ihrem Arbeitgeber in der Türkei kommen sollte. Dann war es die fehlende Einladung einer Firma in Indien. Zuletzt war es ein offizielles Schreiben, in dem sie begründen sollte, warum sie nicht registriert war.
Und jetzt, als sie endlich ihre Ausreisegenehmigung bekam, fragte sie, was sie denn für eine Registrierung bräuchte, damit ihr das nicht noch einmal passiere - die Antwort: Sie könne sich nicht registrieren lassen, weil sie ja keinen Arbeitgeber hier in Indien hätte ...
Indische Bürokratenmühlen mahlen langsam und auf absonderlichen Wegen ...

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