Jakobsweg – 24.05.2008: Arzúa => Arca do Pino

Das erste Bild des Tages entstand um 7.31 Uhr. Es zeigt die für die Gegend um Arzúa typische Landschaft mit dem Wald, Weideland und auch den so typischen Wolken und Dunstfetzen.
Nebelstimmung

Dementsprechend früh war ich wohl doch aufgestanden und losgezogen, auch wenn wir uns nicht verabredet hatten, ergab es sich, dass San und ich zusammen los zogen, um eine Bar für's Frühstück zu finden – fanden wir dann auch sehr schnell, eine sehr große sogar, die recht professionell war, mit schnellem (aber nicht gerade sehr gutem) Service und ausreichender Qualität.
Wir wanderten dann auch weiter, soweit ich mich erinnere, gemeinsam, aber im Laufe des Tages gab es Phasen, wo ich allein unterwegs war, Phasen, wo sich um uns herum auch eine ganze Gruppe bildete.
Der Weg führte wieder durch Feld und Wald, diesmal meist auf befestigten Wegen, weniger auf richtigen Feldwegen oder gar Pfaden, aber doch noch angenehm autolos in der Regel. Und wieder gab es viele Hórreos mit noch mehr Versuchen, sie zu photographieren. Also gibt’s auch heute wieder das Hórreo des Tages:
Hórreo des Tages

Am Morgen war es ja noch angenehm trocken und später sogar warm gewesen, was einlud dazu, sich lockerer anzuziehen und den gestrigen Regen zu vergessen.
Pause
(ihn kannte ich auch, hatte ihn immer wieder gesehen, aber da er außer Französisch und Spanisch keine meiner Sprachen konnte, hatten wir uns nie länger unterhalten, waren uns aber immer sympathisch und teilten auch mal gemeinsam eine Brotzeit mit Austausch von Wurst und Käse)

Der Sonnenschein aber täuschte und hielt nicht lange, bald gab es wieder den üblichen Regen, und den gab es dann auch in Massen, fast wie um das, was während der kurzen trockenen Phase versäumt worden war, nun doppelt nachzuholen, es regnete zwischendurch sogar so stark, dass auch die hartgesottensten Pilger glücklich waren, wenn sie Unterschlupf unter einer Brücke fanden:
unter der Brücke

In Arca do Pino beschlossen San und ich wieder, es in einer Pension zu versuchen – wieder waren wir arg durchnässt und wieder stand uns beiden nicht der Sinn nach einem großen Schlafsaal und dem fehlenden Luxus der typischen Herbergen – in die wir zwar gegangen wären, hätte es keine Alternative gegeben, aber die Alternative fanden wir dann doch, nur ein ganz wenig abseits des Weges, zu einer Bar gehörend, wo es dann auch ein Frühstück gäbe am nächsten Morgen ;-)
Die Pension, die wir gefunden hatten, war winzig, es gab gerade mal drei Zimmer, ein Doppelzimmer, das schon belegt war und zwei Einzelzimmer,
Zimmer
wobei uns angeboten wurde, dass sie uns im Notfall auch ein Zimmer zu zweit vermieten würden, was wir aber ganz sicher nicht wollten, es war zwar ganz angenehm, gemeinsam zu wandern und zu reden, aber selbst wenn es zwei getrennte Betten in einem Zimmer gewesen wären, wäre mir das schon zu intim geworden. Auch eine spannende Sache das, ich war in der Lage, in einem Schlafsaal mit 120 Leuten zu schlafen, in Betten, wo das eine direkt neben das andere gestellt worden war, wo man also wirklich nur Zentimeter von wildfremden Leuten schlafen musste, von denen man nichts wusste, als man das Bett bekam, wo man vielleicht einen Schlafsack liegen sah, vielleicht ein Handtuch, die aber nichts über diese wildfremde Person aussagten, aber es wäre mir zu eng und zu intim gewesen, mit San in einem Raum zu schlafen, wenn es dort zwei getrennte Betten gegeben hätte ...
Aber in unserer Pension hatten wir ja unsere kleinen schicken Einzelzimer und – solange das Paar des Doppelzimmers nicht da war - den kleinen Aufenthaltsraum mit dem Ofen, den die Wirtin für uns extra angezündet hatte und der wunderbar Wärme verbreitete.
Wohnzimmer

Leider kam dann aber doch jenes Paar und disqualifizierte sich durch ein paar doch sehr seltsame Sprüche über „spanische Zustände“ und „man muss dieses und jenes“ und ein Hohelied auf die eigene Planung und Leistung – und wie so oft bei solchen sich selbst disqualifizierenden Leuten auf dem Weg sprachen sie dann auch noch Deutsch ...

Mit der Gewissheit, ein eigenes Zimmer zu haben und am nächsten Tag nicht weit gehen zu müssen, gingen wir dann noch Essen und tranken auch einen zweiten Wein (in Spanien habe ich dann auch tatsächlich hin und wieder Wein getrunken, während ich den ja im Normalfall weder trinke noch vertrage) und kamen später als die herbergsübliche Schlafenszeit von 21.30 in unsere Pension und verabredeten dann auch, am nächsten Morgen gemeinsam los zu ziehen, nicht ganz so früh, wie das sonst üblich war – was sich dann auch schon fast wie eine kleine Sünde an fühlte, im Gegensatz zu braven Pilgern würden wir den Sonnenaufgang einfach verschlafen und dann auch noch ganz gemütlich frühstücken statt mit dem ersten Hahnenschrei los zu hasten.

Strecke: ca. 20 km, leicht hügelig zwischen ca. 300 und 400 Metern.
Wetter: anfangs trocken, später teilweise arg heftiger Regen
allgemeine Befindlichkeit: gut

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