kleine Tour in Stichworten

die letzten vier tage war ich wieder auf dem motorrad in südindien unterwegs - bangalore - coorg - coorg - bangalore.
coorg ist eine gegend in den "western ghats", ein gebirge im westen indiens und liegt westlich, etwa 200 km von bangalore entfernt - eine entfernung, die eigentlich in zwei stunden zu schaffen wäre, gäbe es gute straßen und normale autofahrer, google maps sagt, ich bräuchte vier stunden, die realität sagt, dass es wesentlich länger dauert, auch weil ich öfter mal photostopps einlege.
die vier tage in stichpunkten:
- in den bergen gibt es tatsächlich orte, wo es wirklich ruhig ist, einmal machte ich ca. 15 minuten pause, es kamen nur drei autos, vier oder fünf motorräder und ein spaziergänger, der mich wohl stehenbleiben gehört hatte (ich war noch in hör- und, wie ich dann auch sah sogar in sichtweite eines hauses, das recht gut hinter bäumen versteckt war - der spaziergänger kam um mich zu fragen, ob ich hilfe bräuchte, nett).
- inder hupen überall, leider auch in den entlegensten gegenden, wo es außer ihnen sonst niemanden auf der straße gibt - und wenn sie blondie am straßenrand sehen, wird erst recht gehupt, recht nervig das.
- blondie am straßenrand ist eine sensation, viele blieben stehen um zu gaffen, manche, um mich anzuschwätzen, aber auch fünf oder sechs mal leute, die fragten, ob ich ein problem hätte (alleinreisende menschen, die einfach mal stehen bleiben um ein photo zu machen oder einfach mal ein paar minuten die stille zu genießen sind wohl doch sehr selten, selbst in den bergen auf dem weg zu irgendwelchen berühmten wasserfällen)
- es gibt hier tatsächlich menschen, die gehen zu blondie hin um jede einzelne tätigkeit ganz genau zu beobachten, sie stellen sich unverschämt nah neben mich und begaffen alles, was ich tue, sei es, die kamera aus der tasche zu nehmen, sei es, ein photo zu machen, sei es, mich aus oder in meine motorradklamotten zu kämpfen, ... würde ich eintritt nehmen, würde ich bei so einer tour gewinn machen. besonders seltsam: sehr viele kommen und gaffen und sagen kein wort, oder aber sie kommen in gruppen und gaffen und schwätzen über mich - natürlich nicht in englisch. dabei gibt es kein "hallo" oder wenigstens ein kopfnicken, nein, das zoo-blondie wird einfach nur begafft und man spricht darüber, aber nicht dazu (ok, es gab auch genug leute, die mich anschwätzten, oft genug "where do you come from" "poland" "sweden" "germany" war dann meistens auch schon das ende des gesprächs, mehr kam dann meist nicht mehr.
- manche leute sind aber auch richtig nett. eine familie lud mich spontan zum tee ein, nachdem die beide söhne ihr "where do you come from" abgespult hatten, ich sie aber nicht weggehen ließ, sondern gegenfragte, nach ihren namen, nach ihrer herkunft, ihrem alter usw. usw. - doch, das war ausnahmsweise wirklich nett.
- immer wieder wollen leute "selfies" machen, für die sie sich dann neben mich stellen und ein photo mit sich selbst und blondie machen - manchmal habe ich nichts dagegen, wenn die leute nett fragen. diesmal bat ich den jungen mann, dann eben auch mal ein photo mit meinem handy von mir zu machen, weil ich sooo coool da an meinem motorrad lehnte und das als "selfie" eben nicht gut rüberkam:
cool ...
- die landschaft ist einfach toll - und es hat nur zwei mal kurz geregnet.
- die landschaft ist genial zum motorradfahren - es geht ständig in serpentinen hoch und runter
- ich habe endlich wieder photographiert, auch in indien kann ich photographieren, auch wenn ich hier in der stadt oft genug keine lust dazu habe.
- manche hotels sind prima (ok, ich habe nur die mittlere kategorie gebucht, also kein luxus, kein europäisches frühstück, aber manchmal ist der service einfach nur gut)
- manche unterkünfte sind schrecklich (ein homestay der billigen art - leider mit geteiltem bad, während die internetauskunft "eigenes badezimmer" versprochen hatte). das problem dort war weniger die qualität des zimmers oder des essens (das abendessen war wirklich richtig gut und ich war ausgehungert), sondern die nachbarn, eine familie, der ich extra vorgestellt wurde und die dann doch kein wort mit mir sprachen, obwohl zumindest die mutter englisch spricht. sehr seltsam, diese leute - und mit ihnen ein bad teilen zu müssen - noch dazu eins der simplen indischen art ohne dusche aber mit eimer, den man mit warmen wasser füllt, dass man dann über sich gießt. natürlich haben diese tollen leute das klo mit eingewässert und und und, nee, nicht wieder diese preisklasse, dafür bin ich zu alt und eigen.
- google maps funktioniert eigentlich ganz gut, aber: die eine unterkunft war am falschen ort eingetragen, ich irrte ca. eine halbe stunde durch die stadt (bis mich - genialerweise der sohn des betreibers der miesen unterkunft ansprach: "You're looking for b s homestay?" "yes" "follow me" - er war wohl losgezogen, mich zu suchen, als ich nicht rechtzeitig aufgetaucht war. wirklich toll, muss ich zugeben, denn eine alternativunterkunft war auch nicht aufzutreiben und ich hatte absolut keine lust, in der dunkelheit nochmal ein, zwei stunden länger durch den wald zu kurven auf der suche nach der nächsten freien unterkunft. das zweite google maps problem war ein wasserfall - wenn man nach dem sucht, landet man auf einer brücke über den fluss, man muss sich zum parkplatz für den wasserfall navigieren lassen, was aber irgendwie nicht funktioniert, aber ein eingetragenes homestay auf der straße, die zu diesem parkplatz führt, war dann möglich und nach 10 km umweg (hat mich sicher anderthalb stunden gekostet inclusive tempelbesuch, wo ich zufällig gelandet war und einigen photostopps), hatte ich meinen wasserfall endlich erreicht
2017-10-19-tel
- in indien ist alles süß - im einen hotel gab es gar keinen kaffee ohne zucker, in der anderen unterkunft bekam ich zwar welchen, aber erst auf ausdrückliche nachfrage und dreimal bestätigen "ja, ohne zucker", "nein, auch nicht wenig, sondern gar kein zucker", "ja, wirklcih kein zucker"
- Deepavali, gesprochen Divali, klingt immer noch wie die ägyptische revolution, als um uns herum nachts geschossen wurde - die erinnerung kommt manchmal eben doch noch hoch.
- ich muss mal wieder wandern gehen - manche stellen dort sind so genial, man müsste sie sich ergehen - vor allem fern der lärmenden straßen. wenn ich wirklich nächstes jahr wieder ein jahr aussetzen kann, mache ich auf alle fälle wieder eine längere wanderung.
- ich hatte wieder viel zu viel gepäck dabei - war zwar verteilt auf zwei kästen am motorrad und die tanktasche und ich hatte nicht schwer zu tragen, aber die hälfte hätte es auch getan.
- ich habe jeden tag ein selbstphoto mit einer sehenswürdigkeit im hintergrund gemacht, um S. zu beruhigen, die sich ja immer sorgen um mich macht - eine sehr spannende sache, ich überlege mir gerade, das in irgendeiner art weiterzuführen ...
- überhaupt, ich unternehme zu wenig, ich muss mehr tun. so ein ausflug lässt sich auch an einem wochenende machen ...

- bilder gibt es einige, wohl auch gelungene, es wird aber dauern, bis ich sie bearbeitet und online habe ...

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