indische Banken ...

bisher war ich bei sechs Banken in Bangalore um ein Konto zu eröffnen (bzw. ein altes nach Bangalore zu transferieren). Einhellige Aussage bei vieren davon: Geht nicht, als Ausländer muss man registriert sein, ich bin nicht registriert (liegt an meinem Visum, die Pflicht sich zu registrieren gibt es da bei fast Diplomatenstatus eben nicht, das soll eigentlich das Leben vereinfachen, ja, selbst eine freiwillige Registrierung um endlich all das machen zu können, wofür man eben diese mistige Registrierung braucht, vergleichbar mit der Aufenthaltsgenehmigung, die Ausländer in Deutschland brauchen, selbst freiwillig geht das mit meinem Visum nicht ...).
Eine Bank sagte: wir kümmern uns und rufen dann an - als ich nach Tagen anrief wusste man von nix ...
Die nächste Bank sagte - nach heftigem Druck auch durch meine Chefin - ein Konto würde eröffnet, ich würde die Unterlagen in einer Woche bis zehn Tagen zugeschickt bekommen - das ist jetzt vier Monate her ...
Die Geldsituation wid hier immer schwieriger (alle Bartransaktionen über 10 000 Rupies - 140 Euros, sind seit Anfang dieses Monats verboten, wenn wir die Miete bar bezahlen, begehen wir eine Straftat),also brauchen wir ein Konto. Dementsprechend fragte ich in der Bank um die Ecke, sehr altbacken, ein Statsunternehmen, eher für den Bauern vom Dorf als für die Expatgemeinde eingerichtet, einfach mal nach. "Klar, bringen Sie uns Pass, Adressnachweis, Passbilder und wir eröffnen sofort ein Konto".
Eine halbe Stunde später war ich mit allen Unterlagen da, mein indischer Führerschein löste Staunen aus, aber wird akzeptiert als Adressnachweis und eine zweite halbe Stunde später war ich wieder aus der Bank raus, noch skeptisch. Aber am Abend kamen dann die SMS und Mails, nach denen das Telephon für das Konto Nr ********539 und die Emailadresse registriert seien (ja, die KOntonummer, die ich ja noch gar nicht kannte, wurde mit Sternchen unkenntlich gemacht ;-)
Am nächsten Tag - am Donnerstag - bekam ich dann tatsächlich meine Debitcard und mein Checkheft, außerdem zahlte ich schon mal einen Betrag ein, den ich für die Verlängerung des Internets einplante, ein halbes Jahr kostet ca. 200 Euro, entsprechend viel zahlte ich ein, um dann einen Check auszuschreiben.
Am Freitag dann bekam ich von der Schule kein Geld mehr - wäre ja auch verboten, mir fast 30 000 RUpies bar auszuzahlen - sondern einen Scheck, den ich gleich bei der Bank abgab, wenn alles gut geht, wird mir das Geld am Dienstag gutgeschrieben.
Gestern habe ich das Internetbanking dann endlich eingerichtet - das klappt nur mit Microschrott Internet Explorer, nicht mit Firefox oder wenigstens Googles Chrome, aber immerhin kann ich jetzt endlich indisches Onlinebanking machen. Nach vielen Versuchen und einigem überformalisiertem Gedöns bekam ich mein Konto freigeschaltet, konnte sogar eine Interaktionspin installieren.
Das Internet mussten wir noch per Telephon-App. bezahlen, die wir von Freunden aufladen lassen mussten, die dafür das entsprechende Geld auf ihr deutsches KOnto kriegen, aber selbst diese BezahlApp kann ich inzwischen selbst von meinem neuen Konto aufladen.
Immerhin ein kleiner Erfolg ...
Wenn aber ich, der ich seit Jahrzehnten mit Computer lebe, seit über 20 Jahren Internetbanking benutze, verschiedenste Bankprodukte immer wieder benutze und kenne, schon Schwierigkeiten habe, mich durch diese altbackene, überformalisierte Bank-Seite zu kämpfen, um erst überhaupt ein Passwort zu bekommen (dazu braucht man Kontonummer und das Telephon), dann die TRansaktionspin einzurichten (Kontonummer, Passwort, Telephon, um eine One Time Pin zu bekommen, die man eintippen muss, dann noch die Debitcard, ihre rückwärtige SIcherheitsnummer und schließlich noch die Pin für die Karte) und um dann noch herauszufinden, wie z.B. eine Überweisung funktioniert und was die ganzen Felder, die man ausfüllen muss und die Abkürzungen, mit denen sie oft benannt sind, bedeuten, ... sehr schwierig. Für Hein Bauer, der plötzlich auf dem Land Onlinebanking machen soll und mit Mühe seinen Namen malen kann, wohl eher unmöglich, selbst wenn er in dem einen von vier Dörfern wohnt, in dem es Internet gibt, die anderen drei haben keines.
Nun, INdiens Weg in die digitale Geschäftsfähigkeit ist wohl ein holpriger und die Regierung beweist mal wieder ihren Hass auf die arme Bevölkerung und ihre Ahnungslosigkeit, was die Realität im Land angeht ...

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