Mittwoch, 28. September 2016

Frankfurt

Mit Freunden waren wir in einem, später in zwei Autos, von denen eines sich in einen Bus verwandelte, nach Frankfurt gefahren, waren dort in Museen, haben Einiges gesehen, ich kann mich nicht mehr eriinnnern,was genau, aber es war ein recht realer Ausflug mit einer Menge von spannenden Details in Frankfurt selbst. Die Gruppe war recht gemischt, einige von S.' türkischen Indienfreunden, einige von meiner damaligen Theatergruppe, Leute aus meiner Studienzeit.
Wir wollten Essen gehen, bevor wir wieder zurückfahren würden.An einer Straßenkreuzung sprach mich ein Mann an und zog mich über die Straße - trotz roter Ampel, und das in Deutschland! Dort war U., der jetzt im realen Leben Radio macht, und der vor langer langer Zeit ein Freund war. Gemeinsam schlugen sie mit Zweigen auf ein Fahrrad ein, sehr heftig zwar, aber ohne etwas zu zerstören. Ein Ritual, das ich nicht verstand. Sie sprachen noch kurz und der Mann war weg. Mit U. ging ich zum verabredeten Treffpunkt. EIn paar Leute waren zwar schon da, aber eine große Gruppe (die Frauen um S. eben) fehlte noch, U. erklärte mir, dass wir auf's Land fahren würden, das wäre zwar sehr abseits, aber der Mann, den er getroffen hatte, hatte ihn eingeladen und er könne auf gar keinen Fall Nein sagen. Außerdem würde es sich sicher sehr lohnen. Mir fiel auf, dass ich so etwas nicht einfach so enscheiden würde, ohne die Gruppe zu fragen, ohne gemeinsam abzusprechen, was zu tun sei. U. betonte, dass es sein Freund sei und es kein Problem wäre, auch wenn wir sehr spät nach Hause kämen. Ich sagte, sehr wohl um ein Freundschaftsgespräch wissend, das ich vor langer Zeit im realen Leben mit U geführt hatte "Ich bin eben kein guter Freund" und U, mit dem selben Gespräch im Hinterkopf stimmte einfach zu - und es war so, es stimmte und war gut. Während die anderen langsam ankamen, auch S., die zu mir kam um mir aufgeregt zu erzählen, was sie gesehen und erlebt hatte, wachte ich langsam auf, nahm die Helligkeit wahr, den morgendlichen Verkehrslärm und mir war klar, dass es nur wenige Minuten vor dem Wecker wäre ...
Es stimmt, ich bin kein guter Freund und die Freunde von damals sind verstreut, wir haben keinen Kontakt mehr, als ich in die Türkei ging, brach der Kontakt mit den meisten ab ....

Samstag, 24. September 2016

Prüfung

Vor ein paar Tagen hatte ich mich zum Führerschein angemeldet. Heute war ich wie verabredet um 9:30 Uhr da. In dem winzigen Büro wurden dann noch die Anträge von ungefähr 10 anderen Leuten bearbeitet, die meisten hatten schon die "learners licence", den Lernerführerschein, den man zunächst bekommt, um dann nach frühestens einem Monat die richtige 'driving licence' nach einer kleinen Prufüng zu bekommen. Mein Antrag war der letzte, nichts war vorbereitet, alles wurde jetzt erst ausgefüllt (ok, das brauchte auch nur 5 Minuten, fertig war der Führerscheinantrag). Gegen 11:00 konnten wir das Büro dann auch verlassen und uns auf den Weg machen.
Die meisten der Kandidaten - bewaffnet mit allerlei Helmen oder auch ohne, die Prüfung wäre ja später, fuhren dann mit ihren eigenen Zweirädern zum RTO, dem 'regional transport office', unter anderem auch zuständig für Führerscheine.
Ein paar Leute wurden, wie ich, mit dem Fahrschulauto gebracht. Auf dem Weg dahin, ca.5 km, hätte der Fahrlerhrer, der uns fuhr, locker einige hundert Euro an Strafen kassiert und vermutlich auch ein Fahrverbot: Angefangen mit einem Auto, wo man sich hinten nicht anschnallen kann, weil die Gurte hinter den Sitzen eingeklappt sind über den Beifahrer, der natürlich nicht angeschnallt war (solange der Fahrlehrer selbst Beifahrer war, schnallte er sich auch nicht an, wies aber den Schüler immerhin darauf hin,dass der den Gurt tragen müsse), ging es weiter mit ständiges Hupen (theoretisch auch in Indien nur in Gefahrensituationen erlaubt), linkem Überholen, einem Sicherheitsabstand von drei, vier Metern bei 60 km/h. Die Fahrspuren wurden ständig ignoriert, beim Abbiegen wurden andere Verkehrsteilnehmer brutalst geschnitten, so dass sie stehenbleiben mussten, EIne Nötigung geschah wie im Lehrbuch mit Hupe, heftigstem Auffahren, Lichthupe usw., weil jemand ftatsächlich einen kleinen Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Auto hielt, eine rote Ampel wurde überfahren, Fahrspuren sowieso ignoriert, es wurde imZickzack überholt, mal rechts, mal links, fast immer mit völlig unnötigem Hupen, geblinkt wurde fast nie ...

RTO Yelahanka

Im RTO wurde erstmal gewartet, die Leute von der Fahrschule haben das Bezahlen der Gebühr erledigt (30 Rupies, pro Person, wenn ich richtig gelesen habe, also 40 bis 50 Cent ). Daraufhin wurden die Papiere zur Kontrolle einem Dreierteam von Beamten vorgelegt. Wenn man an der Reihe war, musste man die Originalpapiere vorlegen und die wurden dann mit den Kopien verglichen, die man eingereicht hatte - weil ich als Ausländer ein Sonderfall bin, musste ich da schon mal zum Chef, der akzeptierte meinen Pass nach einigem ahnungslosen aber sehr wichtigem Blättern dann auch, und meine Papiere wurden auch ohne adress-proof (Nachweis der Adresse, den habe ich nämlich nur in Form des Mietvertrages) akzeptiert. Genau dieser adress proof ist meistens die Hürde, mit meinem speziellen Visum muss ich mich bei der Ausländerbehörde nicht registrieren lassen und genau diese Registrierung ist das, was man als Ausländer normalerweise braucht, um irgendetwas Offizielles in Indien zu machen, sei es, ein Bankkonto eröffnen zu wollen, ein Telephon anzumelden, eine Gasflasche für den Küchenherd zu bestellen, ganz zu schweigen von so hochoffiziellen Angelegenheiten wie Führerschein oder Anmeldung eines Autos oder Motorrades ...
Die schwerste Hürde war also genommen, und das sogar ganz ohne Probleme.
Nachdem die Papiere überprüft und für ausreichend befunden wurden, ging es weiter im Prozedre, die "Prüfung" stand an, vor der alle schon sehr nervös waren, gemeinsam mit einigen anderen Kandidaten hatte ich dann noch die offiziellen Handzeichen geübt: die werden nur mit dem rechten Arm und dder rechten Hand gemacht (schließlich muss man als LKW-Fahrer ja Handzeichen geben, Blinker oder Lichter werden normalerweise zumindest hinten abgerissen oder zumindest abgeklemmt, die einleuchtendeste Erklärung, die mir bisher dafür gegeben wurde, war die, dass die Rücklichter doch zu viel Energie und somit zu viel Treibstoff verbrauchen würden)..:
gerader Arm rausgestreckt mit Handfläche nach vorne zeigend: ich fahre los.
Handfläche nach unten zeigend: ich will nach links fahren.
Handfläche nach unten ganzer Arm kreisend: ich will links abbiegen.
Arm nach oben geknickt, rotierend: ich mache einen U-Turn.
Arm nach oben geklappt, nach unten - oben bewegt: ich bleibe stehen.

RTO Yelahanka
Ich hielt diese Panik, die Handzeichen unbedingt lernen zu müssen ja arg übertrieben und beteiligte mich eigentlich nur aus Spaß daran, aber immerhin lernte ich auch so die Bedeutungen ...

Die Prüfung macht wiederum der Chef der Abteilung. Jeder Kandidat (unter den ca. 50, 60 wartenden waren auch zwei Frauen, also auch jede Kandidatin) musste einzeln vortreten und musste fundierte Kenntnisse der Verkehrsregeln im Gespräch nachweisen: Auch ich musste, als meine Papiere geklärt waren, dort vortreten, wurde gnädig an den Tisch gerufen. Der Officer fragte mich einfach so, ob ich die Handzeichen kennen würde. Yuppieh, die hatte ich ja geübt und fasste sie kurz zusammen, ließ die aus, die ich inzwischen wieder vergessen hatte, aber rechts, links, stopp reichten ihm schon. Mein Einwand, dass ich als Motorradfahrer doch aber gar keine Zeichen mit der rechten Hand machen kann, (da muss man schließlich Gas geben und bremsen), wurde nicht verstanden, man müsse die Zeichen doch beherschen, wenn jemand wegen zu hellen Lichts mittags meinen Blinker nicht sehen könnte zum Beispiel.
Ganz diplometisch erwähnte ich, man müsse die Zeichen ja schließlich auch verstehen, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer sie machte, war das Offiziersherz des guten Mannes wieder beruhigt, er fragte mich noch ein paar Verkehrszeichen ab,indem er auf das Poster mit Verkehrszeichen wies, das er auf seinem Schreibtisch hatte, und die ich dann auch noch verkehrt herum zu verstehen hatte (was bei rechts und links dann doch verwirrt). Ich kenne diese Zeichen nach 30 Jahren Fahrpraxis in der Welt außerhalb Indiens zwar zu genüge (hier in Indien kriegt man sie selten zu Gesicht, häufiger handgemalte Hinweise die mit dem Regelbuch des RTO wenig zu tun haben). Die Englische Bezeichnung für die einzelnen Schilder ist mir aber nicht wirklich geläufig (wer kennt denn die Bezeichung 'right HP bend' - ich musste erstmal nachschlagen, was das heißen mag, während das Zeichenuns allen kein Problem bereitet)
RTO YelahankaDie meisten Bezeichnungen hatte ich aber in der Wartezeit trainiert, konnte immerrichtig antworten, wenn auch manchmal mit falschen Wörtern ('forbidden' statt 'prohibited' zum Beispiel), aber der Officer war zufrieden mit mir und gab sein 'OK' und ich war entlassen. Jetzt muss ich noch sieben Tage warten und dann bekomme ich angebich meine 'learners licence" - der Fahrschulmensch sagte zwar "ganz sicher", aber das glaube ich erst, wenn ich sie in der Hand halte ...
Hoffentlich bekomme ich dann wie versprochen in sieben Tagen meine Lerner-Lizenz ;-)

Mittwoch, 21. September 2016

Hausaufgaben

Ich starte gerade den dritten Versuch, einen Führerschein zu kriegen, hier in Indien. Also habe ich einen ganzen Packen Dokumente zur Fahrschule um die Ecke gebracht, habe 1000 RS dagelassen (etwas mehr als 13 Euro) und werde dann brav am Samstag meine Führerscheinprüfung haben, um dann hoffentlich eine sechsmonatige LernerFahrerlaubnis zu bekommen, die dann in einen echten Führerschein umgewandelt wird.
In Chennai hat das ja leider nie geklappt, schauen wir mal, was hier daraus wird.
Und das lustigste bei dieser "Prüfung": es besteht tatsächlich die Gefahr, dass man nach solchen Zeichen gefragt wird, ja, das mag passieren, aber damit war es dann auch schon alles, was mich an Prüfung erwartet - zumindest wurde mir das heute so erklärt. Schaue wir mal, was daraus wird.
Homework

Sonntag, 31. Juli 2016

Rauchen

Ich habe mich selbst über mich geärgert, dass ich mich bei S. immer wundere, dass sie keine zollfreien Zigaretten einkauft und stattdessen ein Wahnsinnsgeld in Deutschland oder der Türkei, aber auch hier in Indien zahlt für ihre Zigaretten, während ich selbst loziehen musste, um mir selbst Zigaretten einzukaufen, weil ich doch selbst auch keine zollfreien gekauft hatte. Und ich wollte meine E: bitten, mir eine Stange Zigaretten mitzubringen, wenn sie kommt, aber mir fiel ein, dass sie ja die Zigaretten für S. mitbringen würde ...
Schon interessant, dass ich das träume 8 Jahre nachdem ich aufgehört habe zu rauchen - und interessant auch, dass ich im Traum dieses unbedingte Gefühl hatte, mir unbedingt Zigaretten kaufen zu müssen (kaufen, nicht rauchen :-)

Donnerstag, 21. Juli 2016

Habe wieder internet.

Vor 13 Tagen war es plötzlich weg, das Internet. Am heiligen Samstag konnte ich also nicht mehr ins Netz,. nachdem ich Freitag noch ganz viele Filme downloaden konnte. Wegen es Wochenendes und der Möglichkeit, dass es vielleicht von alleine wieder funktionieren würde, wartete ich erst einmal ab, schließlich machte ich eh Ausflüge und war das Wochenende nicht so oft zu Hause.
Sonntag Abend schrieb ich die erste Mail, S. versuchte unseren lokalen Kontakt anzurufen. Keine Reaktion. Montag dann der erste Anruf beim "Helpdesk", es würde 18 bis 24 Stunden dauern. Prima. Das die registrierte Kontaktnummer zur Zeit nicht erreichbar ist, habe ich denen gleich gesagt, auch dass sie mich unter einer anderen Nummer erreichen könnten.
Donnerstag der nächste Anruf, Freitag auc hwieder, mit der Ansage, dass meine Anrufe von nun an aufgezeichnet würden, und ich sie meinem Anwalt weiterleiten würde.
Auch Mails habe ic himmer wieder geschrieben, insgesamt fünf oder sechs, die letzten immer cc an meinen Anwalt.
Gestern kamen dann tatsächlich zwei "Techniker", die auch nach einer Stunde basteln nicht herausfinden konnten, warum das Kabel einfach nur tot war.
Heute kam dann ein anderer Techniker, hat in der Hälfte der Zeit dann das Problem gefunden und beseitigt: Irgendwelche Idioten hatten einfach so das eine Kabel durchtgeschnitten, warum, weiß niemand.
Na, jetzt habe ich wieder eine Internetverindung

habe wieder internet

Freitag, 15. Juli 2016

Lehrer!

Kaum hatte ich den letzten Beitrag getippt (natürlich sitze ich auch hier am Arbeitsort und hänge an meinem mobilen Internet, für das ich privat zahle, mein Arbeitgeber spendiert mir keinen Internetzugang, auch wenn ich Stunden um Stunden via Internet auf der Seite des Arbeitgebers arbeiten muss!), schon kommt eine Kollegin und fragt nach einem Marker.
Ich fragte nach: "Permanent für Papier oder ein Whiteboardmarker?" "Whiteboard" war die Antwort, bekam einen solchen Stift, setzte sich hin und wollte auf ihrem Papier malen - inzwischen sollte sie wissen, dass ein kurzer Einsatz auf Papier auch den neuesten Whiteboardmarker sofort zerstört.
Aber sie ist eben eine Lehrerin!

internet

Seit einer Woche habe ich zu Hause kein Internet mehr außer über das Telephon, ein wenig seltsam das.
Ich muss etwas mehr Druck auf den Provider starten (nützt sicher nur wenig, bringt aber das Gefühl, etwas gemacht zu haben) ...

Dienstag, 21. Juni 2016

fußball?

ja, ich gehe zu einem public viewing (live screening auf Englisch) des Fußballspiels Deutschland - Nordirland auf Einladung des deutschen und des großbritannischen Konsulats - kosenloses Bier und ein paar Leute treffen, die man sonst kaum sieht ...

Montag, 20. Juni 2016

Bilderchen und Computer

Heute war wieder Zeit für einen upload auf
https://indodeutscherphotomarathonblog.wordpress.com/
- und auch wenn das Thema "homemade" war und ich zur Zeit recht viel an meinem kleinen neuen Spielzeug "Raspberry Pi"
indogerman photomarathon - homemade 1
herumbastele, habe ich mich doch für einen anderen Zirkel entschieden...

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